Spritpreisrechner führt zu Geister-Zapfsäulen
Der vom Wirtschaftsministerium initiierte Spritpreisrechner sollte im Sommerreiseverkehr den Weg zu den günstigsten Tankstellen weisen. Doch es sind darin Falschinformationen zu finden – mache Zapfsäulen gibt es gar nicht. Der Betreiber e-control gibt zu, dass mit bis zu 30 Falschmeldungen pro Woche zu rechnen sei.
Die Probleme brachte ein KURIER-Leser ans Tageslicht. Reinhard K. suchte sich die günstigste Tankstelle in seiner Nähe und fuhr zur Shell in der Gardnergasse (Wien-Simmering). Da diese umgebaut wird, ist sie allerdings seit Tagen geschlossen. "Eine Frotzelei des Konsumenten", sagt K.
Die Beschwerde bei der e-control brachte wenig. Zwar dankte man für die Meldung, Strafe sei aber keine möglich. Dafür müsste der Autofahrer selbst zur Bezirksbehörde und den Pächter oder Betreiber anzeigen.
"Die Pflicht die korrekten Daten und Preise richtig einzugeben, liegt gesetzlich rein beim Tankstellenbetreiber", teilt die e-control mit. Und: "Wir haben rund ein bis drei Beschwerden pro Woche, jetzt im Sommer sind es mehr. Insgesamt werden es vielleicht 30 Vergehen pro Woche sein, bei 10.000 Preisänderungen pro Tag ist das aber gering." Bisher sei rund ein halbes Dutzend Anzeigen erstattet worden, aber nicht von Lenkern, sondern von Konkurrenten.
Der ARBÖ fordert nun Aufklärung: "Gerade jetzt sind viele Urlauber unterwegs. Wenn es Fehler gibt, dann sollen die Verantwortlichen das ans Licht bringen", sagt Sprecher Thomas Woitsch.