Wirtschaft

Mehr China, weniger Jobs: Zumtobel schrumpft

Um im harten Wettbewerb gegen die Billigkonkurrenz aus Fernost bestehen zu können, greift der neue Zumtobel-Chef Ulrich Schumacher zu drastischen Maßnahmen. Der Vorarlberger Leuchtenkonzern wird geschrumpft und völlig neu aufgestellt.

Vier bis sechs der 18 Standorte werden verkleinert, verkauft oder geschlossen. Teile der Produktion sollen von Europa in die drei chinesischen Werke Tianjin, Guangzhou und Shenzhen verlagert oder an chinesische Zulieferer ausgelagert werden. Weiters schafft Schumacher einen globalen Fertigungsverbund, führt den Vertrieb der beiden Marken Thorn und Zumtobel zusammen und strafft die Struktur. "Damit werden wir die Synergieeffekte aus dem Mehrmarkenansatz heben, die seit mehr als einer Dekade im Unternehmen schlummern", sagt Schumacher.

Im Zuge des Konzernumbaus verlieren 600 der insgesamt 7.100 Zumtobel-Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz. 450 davon an den vier bis sechs betroffenen Standorten, 150 im Vertrieb.

Zentrale Dornbirn

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Österreich dürfte vom massivenStellenabbau weitgehend verschont bleiben. In der Zentrale in Dornbirn sollen rund zehn der 500 Mitarbeiter betroffen sein, bei den 135 Vertriebsmitarbeitern fallen acht dem Rotstift zum Opfer. Die Fabriken in Dornbirn, Jennersdorf und Innsbruck seien gut ausgelastet, heißt es. Zumtobel-Betriebsrat Mario Wintschnig will für die betroffenen Mitarbeiter individuelle Lösungen finden. Eine Verlagerung der Österreich-Produktion nach China sei derzeit kein Thema. Allerdings entschied sich Zumtobel erst im Juli des Vorjahres, das Werk im steirischen Fürstenfeld mit 110 Beschäftigten zu schließen (mehr dazu).

Die Börsianer hatten mit den harten Sanierungsschritte bereits gerechnet. Die Zumtobel-Aktie konnte seit Jahresbeginn um mehr als 50 Prozent zulegen. Am Mittwoch gab es jedoch ein leichtes Minus von 0,2 Prozent.