Spanier empfingen KTM mit brennenden Reifen
Von Dietmar Kuss
Der heimische Motorradhersteller KTM streitet Interesse an der insolventen Offroad-Marke GasGas ab. Dennoch statteten österreichische Vertreter Ende Juli dem Werk im spanischen Girona einen Besuch ab. Und wurden alles andere als freundlich empfangen, berichtet das spanische enduro pro Magazin online. Wütende Mitarbeiter verliehen ihrer Angst um den Arbeitsplatz und der offenbar doch drohenden Übernahme durch KTM Ausdruck, indem sie eine menschliche Puppe mit KTM-Shirt beim Firmengelände "aufhängten". Zudem zündeten sie Reifen an, ein Plakat mit der Aufschrift "KTM, this is not your home" ("KTM, das ist nicht dein zuhause"), sollte den österreichischen Vertretern den Weg zurück nach Hause weisen.
Befürchtet wird, dass KTM Teile der GasGas-Produktion aufkaufen könnte und das Werk in Girona mit 350 Mitarbeitern geschlossen wird. GasGas stellte seit Ende der 90er-Jahre hauptsächlich leichte Enduros und Trialmaschinen her, und ist seit Ende Mai 2015 insolvent. Bisher konnte mit keinem der potenziellen Interssenten eine Einigung erzielt werden. Die Firma soll bei Banken und Zuliefern mit rund 40 Millionen Euro in der Kreide stehen.
KTM gibt weiter Gas (Gas)
Völlig anders sieht die Situation bei KTM aus. Das Unternehmen aus Mattighofen ist weiter auf der Überholspur. Der Umsatz legte im ersten Halbjahr 2015 um 25,5 Prozent auf 515,1 Mio. Euro zu. Der Betriebsgewinn (Ebit) von KTM schnellte um 49,7 Prozent auf 50,3 Mio. Euro hinauf. Der Absatz stieg um 25,6 Prozent auf 88.531 Fahrzeuge. Für das Geschäftsjahr 2015 erwartet der Motorradhersteller eine weitere Steigerung.