Sorge vor härterer Gangart der USA lässt Ölpreise steigen
Die Ölpreise haben am Freitag zugelegt. Marktbeobachter erklärten den Anstieg mit der Sorge der Anleger vor einem schärferen Vorgehen der USA gegen das wichtige Förderland und OPEC-Mitglied Iran.
Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete in der Früh 69,57 US-Dollar (56,49 Euro). Das waren um 66 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 79 Cent auf 65,09 Dollar.
Neuer Falke im Weißen Haus
In der vergangenen Nacht wurde bekannt, dass US-Präsident Donald seinen bisherigen Nationalen Sicherheitsberater Raymond McMaster durch John Bolton ersetzen wird. Bolton gilt als Hardliner, der die Kritik Trumps am Iran-Atomabkommen teilt. Er hatte für den Irakkrieg geworben und sich auch für Präventivangriffe gegen Nordkoreaund für einen Krieg gegen den Iran ausgesprochen. Er dürfte auch eine härtere Gangart in der Iran-Politik vertreten, erklärten Marktbeobachter den Anstieg der Ölpreise.
Die neue Personalie im Weißen Haus verstärkte die Sorge vor einer Zuspitzung der Lage im ölreichen Nahen Osten. Sie überlagerte die Furcht der Ölinvestoren vor einem globalen Handelskrieg, nachdem Trump etwa zeitgleich neue milliardenschwere Strafzölle gegen China auf den Weg gebracht hatte. Die Führung in Peking hatte umgehend mitteilen lassen, mit Handelsstrafen gegen Washington zu antworten.