Wirtschaft

Soja-Lebensmittel: Markt wächst jährlich um 15 Prozent

Produkte auf pflanzlicher Basis sind gefragt. In Europa ist der Markt dafür im Jahr 2014 auf 968 Millionen Euro gestiegen. Das entspricht verglichen mit 2013 einem Wachstum von 15 Prozent. In Zeiten wie diesen gibt es nicht viele Branchen mit derartigen Expansionsmöglichkeiten.

Kein Wunder, dass Michael Ohlendorf, kaufmännischer Leiter von Alpro für Deutschland, Österreich und der Schweiz, Frohsinn verbreitet. Er geht von einer deutlichen Umsatzsteigerung in den kommenden Jahren aus. "Der Trend zu pflanzlichen Produkten zeigt sich in der gesamten EU." Mit einem Umsatz von 385 Millionen Euro ist Alpro Marktführer in diesem Bereich. 122 Millionen Euro wurden in Großbritannien erwirtschaftet.

Verglichen mit Milchprodukten sind Produkte auf pflanzlicher Basis mit einem Anteil von lediglich drei Prozent am Gesamtmarkt ein Nischenprodukt. Das ist nicht notwendigerweise ein Nachteil. Wegen der niedrigen Ausgangsbasis sind zweistellige Wachstumsraten möglich. Das Ziel von Ohlendorf ist jedenfalls ein Marktanteil von 10 Prozent.

Mehr ist auch nicht realistisch. Denn die pflanzliche Alternative ist deutlich teurer als Milch. Die Preise für einen Liter beginnen bei 2,15 Euro. Ein Liter Milch kostet hingegen unter einem Euro. Zum Kundenkreis von Alpro gehören vor allem Konsumenten, die sich gesund ernähren wollen, sowie Vegetarier und Allergiker.

Alpro ist bereits seit 35 Jahren im Geschäft. In Belgien, Großbritannien und Frankreich werden vor allem Drinks, Joghurt und Desserts aus Soja, Reis, Hafer sowie Mandel- und Kokosnüssen produziert. Selbstverständlich ohne gentechnisch veränderte Ausgangsprodukte. Etwa 60 Prozent des verarbeiteten Soja kommen aus Kanada, der Rest aus Frankreich.

Österreich ist für Alpro ein interessanter Markt. Bei den pflanzlichen Milchalternativen betrug das Wachstum von 2013 auf 2014 satte 25 Prozent. Der Umsatz der gesamten Marke stieg sogar um 30 Prozent auf rund 25 Millionen Euro.