SES-Shoppingcenter wollen an bis zu sechs Sonntagen offen halten
Von Simone Hoepke
Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft kommte wieder Bewegung in die Debatte um mehr Einkaufsmöglichkeiten an Sonntagen.
Nun drängen auch die 18 SES-Einkaufszentren der Spar-Gruppe einmal mehr auf österreichweit vier bis sechs einheitlich verkaufsoffene Sonntage. Die SES, zu der unter anderem der Europark Salzburg, das Q19 in Wien oder der Murpark gehören, stellt aber klar, dass sie „vehement gegen eine generelle Sonntagsöffnung“ ist. Eine Sonntagsöffnung ausschließlich in Tourismuszonen hält die Gruppe für unangemessen. Unterstützung für eine Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten nach deutschem Vorbild kommt vom Handelsverband, der große Handelsketten wie Hofer oder Ikea vertritt.
Onlinehänder graben Geschäft ab
Die Einkaufszentren-Betreiber sehen Handlungsbedarf, da sie immer mehr Umsätze an Webshops verlieren, bei denen rund um die Uhr eingekauft werden kann. Es müssten in Österreich „Rahmenbedingungen geschaffen werden, die Chancengleichheit ermöglichen und Wettbewerbsungleichheiten zwischen Vertriebskanälen abbauen“, argumentiert SES-Chef Marcus Wild.
Ob alle Mieter von Shoppingcentern für sechs weitere Verkaufstage im Jahr sind, steht allerdings auf einem anderen Blatt. Schließlich sind sie es, die die zusätzlichen Personalkosten tragen müssen. Ob sich das rechnet, oder ob es nur zu einer Verschiebung der Umsätze kommt, ist in der Branche umstritten.
Die Lebensmittelhändler von Spar wollen übrigens auch keine Änderung der aktuellen Regelung. "Wir sind mit der aktuellen Tourismusregelung zufrieden", sagt Spar-Sprecherin Nicole Berkmann. In Tourismusregionen gelten schon seit Jahren Sonderöffnungszeiten - auch an Sonntagen.