Wirtschaft

Sekt: Neues Weingesetz soll Umsatz schäumen lassen

Für die Sektproduzenten beginnt die Hochsaison. Bis Silvester werden etwa 45 Prozent des gesamten Jahresumsatzes verkauft. Wegen der 2014 eingeführten Sektsteuer sind die Umsätze der großen Produzenten um bis zu 25 Prozent gesunken. Betroffen war wegen der Konkurrenz von Prosecco vor allem das untere Preissegment.

Die Probleme der Sektproduzenten sind aber nicht allein eine Folge der Sektsteuer, sondern auch selbst verschuldet. Jahrelang gab es Preiskämpfe mit Sonderangeboten um fünf Euro die Flasche. "Sekt hergestellt in Österreich" bedeutet nicht, dass die Trauben auch aus Österreich kommen, sondern lediglich, dass der Herstellungsprozess in Österreich stattgefunden hat. Die Trauben sind bisweilen Billig-Importe aus dem Ausland. Nur die Bezeichnung "Österreichischer Sekt" garantiert, dass es sich dabei um ein heimisches Produkt handelt.

Mittlerweile ist sich die Branche einig, dass es so nicht weitergehen kann. Der "Preisstrudel nach unten" müsse gestoppt werden, betont der Geschäftsführer der Österreich Wein Marketing, Willi Klinger. "Warum soll beim Sekt nicht möglich sein, was beim Wein gelungen ist?" Der Flaschenpreis ist bei Wein in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Daher ist nun auch bei Sekt eine konsequente Qualitätsstrategie angesagt.

Qualitätsstufen

Derzeit wird an einer Änderung des Weingesetzes mit einer dreistufigen Qualitätspyramide gearbeitet. Kriterien sind die Lagerzeit des Sekts auf der Hefe oder die Herkunft der Trauben. Schlumberger-Chef Herbert Jagersberger ist sich darüber im Klaren, dass nun die Konsumenten davon überzeugt werden müssen. "Vor uns liegt noch ein hartes Stück Arbeit." Dazu gibt es heute, Mittwoch, dem "Tag des Österreichischen Sekts", mehrere Veranstaltungen.

Dass die dreistufige Qualitätspyramide mit den Kategorien Klassik, Reserve und Große Reserve durchaus Sinn macht, hat in der Vorwoche eine vom Winzer Karl Steininger aus Langenlois organisierte Sektverkostung gezeigt. Die 36 österreichischen Sekte wurden vom Publikum auch gemäß ihrer Einstufung bewertet. Je höher die Kategorie, desto mehr Punkte gab es.