Schuhrebell macht altes Hotel flott
Von Jürgen Zahrl
Trotz seines Streits mit der Finanzmarktaufsicht (FMA) will Heinrich Staudinger seine Investitionslaune keinesfalls bremsen. Der Waldviertler Schuherzeuger hat jetzt einen Kaufvertrag unterzeichnet, der ihn zum Besitzer des ausrangierten Hotel-Restaurants „Post“ in Schrems (Bezirk Gmünd) macht. Um 1,5 Millionen Euro will er daraus ein Seminarhotel und Literaturcafé entstehen lassen. Staudinger versichert, dass sein investiertes Geld selbst erwirtschaftet sei und nur indirekt mit dem ausgeborgten Kapital zu tun habe.
Wie berichtet, liegt der Waldviertler Schuhmacher mit der FMA im Clinch, weil er ihrer Ansicht nach – zur Finanzierung von Lagerhallen und Fotovoltaikanlagen – ein illegales Bankgeschäft betrieben hat. Er soll sich ohne Konzession rund drei Millionen Euro von Privatleuten ausgeborgt haben. Staudinger wehrt sich und denkt nicht daran, die Geldstrafe von 2000 Euro zu bezahlen. Unterdessen realisiert Staudinger neue Projekte. Schon im Mai soll sein Literaturcafe mit Livemusik und viel Lesestoff starten. Ab Herbst folgen Renovierungsarbeiten am Gebäude, um ein Seminarhotel entstehen zu lassen.
„Wir planen keinen Veränderungswahnsinn. Aber in fünf Jahren wird doch alles anders sein“, sagt Staudinger, der ohne Konsumzwang einen „Ort der Begegnungen“ anbieten will.