Wirtschaft

Schneeketten: Pewag baut Werk in den USA

Die schwierige Wirtschaftslage in Europa und die niedrigen Energie- und Logistikpreise locken vermehrt heimische Firmen in die USA. So entschied sich der steirische Kettenspezialist Pewag, die Schneeketten für den US-Markt gleich vor Ort zu produzieren. In Pueblo/Colorado wird gerade ein eigenes Werk gebaut, das im März 2014 in Betrieb geht. Dass Pueblo ein Stahlwerk habe und damit auch gut qualifiziertes Personal, sei für die Standortwahl ebenso ausschlaggebend gewesen wie großzügige Förderungen von Stadt und Bundesstaat, erzählt Pewag-USA-Chef Mike Uhrenbacher dem KURIER.

55 Mitarbeiter sollen in dem Werk arbeiten. Kunden sind u. a. Schneeräumdienste in den Gebirgen zwischen Colorado und der Westküste. Für Pewag ist die USA bereits der zweitgrößte Markt.

Roter Teppich

„Derzeit ist der rote Teppich für ausländische Investoren sehr groß“, weiß Franz Rössler, Österreichs Wirtschaftsdelegierter in Chicago. Eine Niederlassung vor Ort werde für heimische Firmen, für die die USA ein zentraler Absatzmarkt ist, immer wichtiger.

Vor allem die Maschinen- und Anlagenbauer profitieren von der Re-Industrialisierung des Landes und der wieder erstarkten Autoproduktion. Aber auch die Chemie- und Verpackungsindustrie lockt die billige Energie. Der Vorarlberger Verpackungsspezialist Alpla beschäftigt bereits mehr als 1000 Mitarbeiter in den USA, Constantia Flexibles übernahm erst zu Jahresbeginn einen großen Etikettenhersteller.

Die USA ist Österreichs drittwichtigstes Exportland. Die Handelsbilanz ist positiv. Im Vorjahr wurden Waren im Wert von vier Mrd. Euro importiert, die Exporte stiegen um 8,6 Prozent auf 6,94 Mrd. Euro. Für heuer rechnet Rössler mit einem Plus von zumindest vier Prozent.