Wirtschaft

Ärger über den "Schwachsinn" Sektsteuer

Wenn es um die Schaumweinsteuer geht, steigt der Blutdruck von Schlumberger-Chef Eduard Kranebitter: "Das ist der größte Schwachsinn der letzten Jahre", sagt er. Da nur Sekthersteller – aber nicht Konkurrenten der Frizzante- und Prosecco-Fraktion – die 2014 eingeführte Steuer abliefern müssen, sehen sich Sekt-Macher benachteiligt. Durch die Steuer sei der Sektmarkt seit 2014 um zwanzig Prozent eingebrochen. "Das muss man als Hersteller erst einmal überleben. Wir haben zum Glück noch die Spirituosen", sagt der Chef der Schlumberger-Gruppe (Schlumberger, Hochriegl, Goldeck).

Dem Finanzminister hat die Steuer demnach weit weniger gebracht als erwartet. Ursprünglich sollte sie 30 Millionen Euro jährlich ins Budget spülen, geworden sind es "netto 2,5 Millionen", so Kranebitter. Er lobbyiert weiter für die Abschaffung der Steuer. "In Einzelgesprächen sagt jeder, sie ist ein Blödsinn. Trotzdem passiert nichts."

In den ersten neuen Monaten 2016 sind die Umsätze der Sekthersteller um drei Prozent gestiegen, mengenmäßig lag das Plus bei zwei Prozent. Sprich: Die Preise sind gestiegen – und steigen weiter. Nach einem Frost im Mai wurden in einzelnen Gebieten bis zu 50 Prozent weniger Trauben geerntet, die Verknappung treibt die Preise an. Kranebitter: "Wir werden sie im Jänner um sechs bis neun Prozent anpassen."

Mit Mozart in die Welt

Um die Umsätze zu steigern, setzt Kranebitter vor allem auf den Export, speziell nach Deutschland und in die Niederlande. Viel verspricht sich das Unternehmen auch von der vor einem Jahr übernommenen Mozart Destillerie. "Wir wollen das Geschäft in den nächsten Jahren verdoppeln bis verdreifachen und zu einer wesentlichen Säule des Geschäfts machen – vor allem was das Ergebnis angeht." Der Name hätte gerade auch im Export-Geschäft Kraft, so Kranebitter. Schlumberger hatte die weltweiten Markenrechte rund um die Spirituosen Mozart, Amadeus, Burländer und Ruperti sowie den Betrieb in Salzburg von der japanischen BeamSuntory übernommen.