Sanierung: bauMax will bis Ende 2014 Entscheidung
Von Simone Hoepke
Nach dem Verkauf aller 15 bauMax-Standorte in Rumänien an die französische Adeo-Gruppe arbeitet das angeschlagene Klosterneuburger Familienunternehmen weiter an der Restrukturierung.
„Bis Ende des Jahres soll eine Entscheidung für die Märkte Bulgarien, Türkei und Kroatien fallen“, sagt bauMax-Sprecherin Monika Voglgruber. Ob Abnehmer für ganze Länder – wie in Rumänien – gefunden werden, oder einzelne Filialgruppen den Besitzer wechseln, ist noch offen. Derzeit laufen Gespräche mit möglichen Investoren. Die gesamte Gruppe stehe aber nicht zum Verkauf, wird betont. Die Restrukturierung verlaufe planmäßig und werde in Zusammenarbeit mit den Banken und anderen Stakeholdern bis 2016 erfolgreich umgesetzt werden.
Abspecken
bauMax konzentriert sich künftig auf die Kernländer Österreich, Tschechien, Slowakei, Ungarn und Slowenien. Die Banken fordern in diesen Ländern bis 2016 ein Umsatzplus von zehn Prozent und eine Steigerung der Bruttogewinnmarge um rund drei Prozentpunkte.
2013 setzte die gesamte Gruppe 1,13 Milliarden Euro um, ein Minus von 5,3 Prozent gegenüber 2012. In Österreich war der Umsatz um 2,3 Prozent rückläufig. Der Verlust der Gruppe lag 2013 bei 189 Millionen Euro. Die Gruppe beschäftigt aktuell rund 8900 Mitarbeiter.
Um im Onlinehandel verstärkt mitzumischen, hat bauMax einen neuen Web-Shop gestartet. Mittlerweile werden schon mehr Bohrmaschinen online gekauft als im stationären Handel.
Museum geöffnet
Der Museumsbetrieb der Familie Essl läuft indessen normal weiter. Für 2015 sind bereits alle Ausstellungen geplant. Experten schätzen den Wert der Kunstsammlung Essl auf mehr als 100 Millionen Euro.
Im Essl Museum zeigt man sich angesichts der heute bekannt gewordenen Verkaufsvollmacht für die Kunstsammlung von bauMaX-Eigentümer Karlheinz Essl entspannt. "Die Lage ist unverändert. Seit April hat sich nichts Entscheidendes getan", versicherte Museums-Sprecher Erwin Uhrmann.
Es handle sich bei der Formulierung im Geschäftsbericht 2013 um "eine Passage, die in solchen Fällen üblich ist", die aber von keinen akuten Maßnahmen begleitet sei. "Die Stimmung ist hier entspannt", der Museumsbetrieb laufe derzeit ganz normal weiter, "und auch für 2015 haben wir bereits alle Ausstellungen geplant". Über etwaige Ergebnisse der bei Auktionshäusern in Auftrag gegebenen Bewertungen der Sammlung könne nur einer Auskunft geben: Karlheinz Essl selbst. Dieser befinde sich jedoch derzeit auf Urlaub.