Rewe: Zwischen Web und grüner Welle
Von Simone Hoepke
Lebensmittelhändler. Frank Hensel, Vorstand der Rewe International, will startbereit sein, wenn der Onlinehandel von Lebensmitteln in die Gänge kommt: "Wenn nur fünf Prozent der Lebensmittel im Internet verkauft werden, ist es essenziell für uns, dabei zu sein." Im Kampf um Marktanteile könne man das Webgeschäft nicht ausblenden, auch wenn dieses bisher noch vernachlässigbar ist. Im Vorjahr ist der Umsatz des Billa-Web-Shops um 55 Prozent gegenüber 2013 gestiegen. Kling viel, entspricht aber in etwa dem Umsatz einer einzigen Billa-Filiale – und davon gibt es österreichweit rund 1000. Bei der ebenfalls zum Rewe-Konzern gehörenden Drogeriemarktkette Bipa hat der Online-Umsatz zumindest schon die Höhe von 6 Filialen erreicht, so der Rewe-Chef, ohne konkrete Zahlen zu nennen. Zahlen zum Online-Geschäft seien schließlich das größte Geheimnis der Branche.
Lieber sprechen Händler über Nachhaltigkeitsthemen. Konsumenten geben immer mehr Geld für Waren mit herzeigbarem ökologischen Fußabdruck, Obst und Gemüse aus der Region und Bio-Ware aus. Rewe wird schon von 7000 Bio-Bauern und 2300 regionalen Produzenten beliefert. Waren mit Pro-Planet-Auszeichnung verzeichneten bei Rewe 2014 ein Umsatzplus von 6 Prozent.
Unterm Strich weist Rewe International für Österreich 2014 mit Billa, Merkur, Penny, Adeg und Bipa 8,01 Milliarden Euro Umsatz aus (+0,32 Prozent). In den Tochtergesellschaften in Zentral- Osteuropa sank der Umsatz um 2,69 Prozent auf 3,22 Milliarden Euro. Die Märkte in Moskau und Kiew bleiben aber "Zukunftsmärkte", betont Hensel.