Wirtschaft

RBI-Analyst: China holt Euro-Börsen in Realität zurück

Der jüngste Absturz der chinesischen Aktien hat die spekulative Überbewertung der europäischen Aktien deutlich reduziert. Seit 2012 haben sich die Kurse deutlich stärker erhöht als dies die Gewinnentwicklung der börsenotierten Unternehmen erlaubt hätte, geht aus einer Analyse des Chef-Volkswirten der Raiffeisen Bank International (RBI), Peter Brezinschek, hervor.

2013 und 2014 seien die Gewinne der Unternehmen sogar stagniert, erst 2015 erholten sie sich wieder. Für die nächsten Monate ist Brezinschek daher durchaus optimistisch. Der niedrige Euro-Kurs und die billigen Rohstoffe würden die europäischen Unternehmensgewinne beflügeln. US-Firmen hätten wegen der bevorstehenden Zinserhöhung durch die Federal Reserve das Nachsehen. Zumindest bis Ende des zweiten Quartals 2016 hält der RBI-Chefanalyst daher Investments in europäische Aktien für empfehlenswert.

Japans Strohfeuer

Am Mittwoch überraschte die Börse in Tokio mit einem regelrechten Kursfeuerwerk. Der Nikkei-Index kletterte um fast acht Prozent, nachdem Premierminister Shinzo Abe eine Reduktion der Unternehmenssteuern für das kommende Finanzjahr (ab März 2016) angekündigt hatte (der KURIER berichtete). Die kräftigen Kursgewinne in Japan zogen auch andere asiatische Börsen mit nach oben.

Brezinschek hält das japanische Kursfeuerwerk allerdings nur für ein Strohfeuer. Die Wirtschaft in Japan sei nicht robust genug, um einen längerfristigen Kursaufschwung zu rechtfertigen.