Rad-Touristen aus Tschechien sollen Saison retten
Von Simone Hoepke
E-Bikes. Mountainbiker werden auf ihrem Weg zum Gipfel immer öfter überholt: Von Pensionisten-Gruppen, die aufrecht sitzend und höchst entspannt mit dem E-Bike unterwegs sind. Für den Tourismus sind diese Elektrofahrräder ein Segen. Sie kurbeln das Kaiserschmarren- und Brettljausen-Geschäft auf den entlegensten Hütten an – und sie sind weiter auf der Überholspur.
Die Österreich Werbung springt auf den Trend auf und startet heuer mit sieben Bundesländern eine zwei Millionen Euro teure Radkampagne in Deutschland, den Niederlanden und Tschechien. Diese drei Nationen strampeln sich im Urlaub besonders gern am Radl ab, wollen Marktforscher herausgefunden haben. Der Tscheche ist demnach gern sportlich auf dem Mountainbike unterwegs, der Niederländer rollt lieber gemütlich von Buschenschank zu Buschenschank, der Deutsche bewegt sich irgendwo dazwischen.
Auf der größten Tourismusmesse der Welt, der ITB in Berlin, präsentiert sich Österreich also nicht zufällig als Fahrradland. „Bereits 24 Prozent aller Sommergäste gehen radeln“, sagt Tourismusobfrau Petra Nocker-Schwarzenbacher. Der typische Radtourist ist aus Sicht der Vermieter aus mehreren Gründen interessant: Er verdient mit durchschnittlich 1746 Euro im Monat mehr als andere Urlauber, bleibt länger (statistische 7,5 Tage) und gibt mehr aus, sagt die Branchensprecherin, die selbst ein Hotel in St. Johann im Pongau führt.
Weiße Piste, rote Zahlen
Trotz der prächtigen Winterlandschaft werden heuer viele ihrer Kollegen „mit einem betriebswirtschaftlichen Minus aus der Saison gehen“, schätzt Nocker-Schwarzenbacher. Schuld seien die Schneemassen gewesen, die just in der Hauptsaison die Straßen zu Skiorten blockiert haben.