Wirtschaft

Pisten werden ein Fall für Wettbewerbshüter

Eines haben der Arlberg, Ischgl, Saalbach-Fieberbrunn und Sölden gemeinsam: Ihre Seilbahnbetriebe verlangen allesamt 52 Euro für ein Tagesticket. Das kommt den Wettbewerbshütern verdächtig vor. "Auffällig" sei, dass die Tickets in großen Skigebieten alle um die 51 oder 52 Euro kosten und das unabhängig von den Pistenkilometern, sagt Theodor Thanner, Chef der Bundeswettbewerbsbehörde, zur Tiroler Tageszeitung.

Die Pistenkilometer sind aber nicht das einzige Kriterium, nach dem die Liftpreise berechnet werden, erläutert Erik Wolf, Vertreter der Seilbahnwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich. Es gehe viel mehr um Investitionen in Anlagen und die Kosten für deren Betrieb. Dazu kommen die Beschneiungskosten. Exponierte Lagen oder Südhänge die ganze Saison unter einer Schneedecke zu halten, hätte einen Preis, der sich empfindlich in der Kalkulation niederschlage. Es sei zudem "nicht verwunderlich, dass Gebiete mit ähnlicher Größe und Qualität ähnliche Preise verlangen", so Wolf.

Verbünde unter der Lupe

Die Wettbewerbshüter kündigen an, vor allem die Kartenverbünde und Zusammenschlüsse zu Kartenverbünden unter die Lupe nehmen. Aus Sicht von Wolf herrscht aber gerade in diesen Verbünden ein besonders harter Konkurrenzkampf. Innerhalb des verbundenen Skigebietes wird nämlich ganz genau ausgewertet, welche Lifte die Skifahrer benutzen. Entsprechend dieser Aufzeichnungen werden auch die Einnahmen verteilt. Anders gesagt: Unattraktive Skigebiete müssen aufrüsten, um ein Stück vom Umsatzkuchen abzubekommen. Sie müssen also weiter in ihre Anlagen investieren, was in der Regel dazu führt, dass sie auch die Liftpreise anheben.

Laut den Aufzeichnungen des VKI sind die Tickets diese Saison übrigens um durchschnittlich 1,95 Prozent teurer als im vorigen Winter.