Paradise: Das teuerste Feuer aller Zeiten
Lange Trockenperioden, weit und breit kein Tropfen Regen – in Zeiten des Klimawandels richten Waldbrände weltweit immer größere Schäden an. Das Feuer, das im Herbst in Nordkalifornien 86 Menschen tötete und die Kleinstadt Paradise verwüstete, war für die Versicherungen das teuerste Naturereignis des Vorjahres. Das zeigt die Dokumentation des Rückversicherers Munich Re (Münchener Rück) über die Naturkatastrophen des Vorjahres. Nicht nur für die Versicherer waren die Brände in Kalifornien die schwersten Brände aller Zeiten. Den gesamtwirtschaftlichen Schaden gibt Munich Re mit 24 Milliarden Dollar an, etwa 17 Milliarden davon waren versichert (siehe Grafik unten).
Die Schäden seien unter anderem deswegen so hoch, weil die Besiedlung der kalifornischen Bergregion weiterhin zunehme, so die Munich Re. Kalifornien zähle zu jenen Regionen, die sich in den vergangenen Jahrzehnten überdurchschnittlich erwärmt hätten. Es brenne mehr und schneller ab.
Auch in Europa verursachten Dürre und Waldbrände hohe Schäden von 3,9 Milliarden Dollar – wovon aber nur ein kleiner Teil versichert war.
Laut Munich Re war auch die Wirbelsturm-Saison ungewöhnlich. Über den Ozeanen der Nordhalbkugel habe es mehr Stürme als üblich gegeben.
160 Milliarden
Weltweit verursachten Naturkatastrophen im Vorjahr einen wirtschaftlichen Schaden von 160 Milliarden Dollar. Das war deutlich weniger als im verheerenden Hurrikan-Jahr 2017 mit 350 Milliarden Dollar an Schäden und auch weniger als der Zehn-Jahres-Durchschnitt von 190 Milliarden Dollar. Für rund die Hälfte hatten Versicherer und Rückversicherer einzustehen.
Bei Bränden, Stürmen, Tsunamis oder Erdbeben kommen im Durchschnitt mehr als 50.000 Menschen pro Jahr ums Leben. Im Vorjahr waren es geschätzte 10.400.