Wirtschaft

Otto: "Keinerlei Anzeichen einer Krise"

Europas größter Versandhändler Otto Group blickt zuversichtlich ins laufende Weihnachtsgeschäft. "Wir sehen noch keinerlei Anzeichen einer Krise", sagt Hans-Otto Schrader, Vorstandsvorsitzender der Otto Group, anlässlich eines Wien-Besuches. Die Versandhandelstochter Unito Österreich, mit den Marken Universal, Otto und Quelle (nur Elektronik, Anm.) vertreten, konnte bis Ende Oktober den Umsatz um 13 Prozent auf 235 Mio. Euro steigern. Für das Weihnachtsgeschäft wird ein Plus von 20 Prozent gegenüber 2010 angepeilt. Sollte sich das Konsumklima eintrüben, so sei der Versandhandel davon nicht so stark betroffen wie der stationäre Handel, meint Schrader: "Wir sind eine relativ krisenresistente Branche."

Trotz starker Umsatzzuwächse wird unterm Strich heuer weniger für den deutschen Händler übrig bleiben. "Die Kosten für Textilien aus China sind nahezu explodiert, der Druck auf die Margen ist entsprechend hoch", so Schrader. Schon im Herbst/Winter-Katalog sind daher die Preise um vier bis fünf Prozent angehoben worden. Weitere Erhöhungen seien wegen des Preiskampfes schwer durchsetzbar. Otto setzt daher verstärkt auf Wachstumsmärkte wie Russland oder Brasilien.

Eine Million Artikel

In Österreich, dem drittgrößten Markt von Otto in Europa, wird vor allem der Online-Handel forciert. Schon fast die Hälfte aller Bestellungen laufen via Internet. Bis Jänner will Österreich-Geschäftsführer Harald Gutschi das Modeangebot auf eine Million Artikel verdoppeln. Auch ein eigenes Trachtensortiment soll kommen. "Wir sind der zweitgrößte Bekleidungshändler in Österreich, 80 Prozent der Kunden sind Frauen", so Gutschi.