Wirtschaft

Osteuropa-Strategie der VIG ist voll aufgegangen: "Wir ernten“

„Sehr zufrieden“ zeigt sich VIG-Chefin Elisabeth Stadler mit der Osteuropa-Strategie des börsenotierten Versicherungskonzerns. Das Unternehmen habe das Potenzial als sogenannter „First Mover“ erfolgreich genutzt, „wir ernsten bereits die Früchte unserer langfristig angelegten Strategie“.

1990 startete Österreichs größte, aus der Wiener Städtischen gewachsenen Versicherungsgruppe in Tschechien und in der Slowakei. Heute ist die VIG in CEE mit einem durchschnittlichen Marktanteil von 18 Prozent die Nummer eins. 55 Prozent der Prämien und 57 Prozent des Gewinnes werden in Zentral- und Osteuropa erwirtschaftet. Der Osten wird in den nächsten Jahren mit durchschnittlich drei Prozent doppelt so rasch wachsen wie Österreich und die EU-15.

Korrektur nach oben

Die VIG wird ihre Ergebnisprognose nach oben korrigieren. „Wir werden die Ziele für 2019 bereits 2018 erreichen“, kündigt Stadler bei der Präsentation der vorläufigen Ergebnisse an. Für heuer werden ein Prämienvolumen von 9,5 Milliarden Euro und ein Gewinn vor Steuern von 450 bis 470 Millionen Euro erwartet. 2020 sind 10 Prämienmilliarden und 500 Millionen Gewinn geplant.

Das Ergebnis vor Steuern verbesserte sich im Vorjahr um 8,8 Prozent auf 442,5 Millionen Euro. Davon werden auch die Aktionäre in Form einer um 12,5 Prozent erhöhten Dividende von 90 Cent je Aktie profitieren.

Da die VIG in der Lebensversicherung wie die gesamte Branche die Einmalerläge zurückgefahren hat, sanken die Prämieneinnahmen in Österreich um 2,4 Prozent auf 3,8 Milliarden. Konzernweit stiegen die Einnahmen.

Die VIG hält über die s Versicherung einen zehnprozentigen Anteil an der Immobiliengruppe s Immo. Diese Beteiligung wird im Rahmen der bevorstehenden Fusion von Wiener Städtischer und s Versicherung neu bewertet und könnte auch verkauft werden.

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Künstliche Intelligenz

2024 wird die Hälfte der Kunden zur „Generation Y“ (Jahrgänge 1981 bis 2000) gehören, weshalb der Konzern die Digitalisierung stark forciert. In Polen beispielsweise läuft ein Projekt, wie Robotertechnologie und künstliche Intelligenz zur Automatisierung von Arbeitsabläufen eingesetzt werden können.

Derzeit beschäftigt die Gruppe rund 25.000 Mitarbeiter. Durch die Digitalisierung werde die Zahl der Mitarbeiter nicht sinken, „aber die Arbeitsbereiche werden sich ändern. Wir werden in Zukunft weniger einfache Sachbearbeiter brauchen, aber mehr Spezialisten“, meint Stadler.