Wirtschaft

Opel: Mitarbeiter-Abbau auf Raten

Der Autobauer Opel kann weiter schrumpfen. Die Tochter des französischen PSA-Konzerns hat sich Optionen zum weiteren Abbau von Arbeitsplätzen in seinen deutschen Werken gesichert. Ein entsprechender Bericht des "Handelsblatts" wurde am Dienstag in Unternehmenskreisen bestätigt.

Neben den bereits fest mit Betriebsrat und IG Metall verabredeten 2.100 Stellenstreichungen können später in zwei Stufen bis zu 2.000 weitere Jobs gestrichen werden, wenn der Betriebsrat zustimmt und sich ausreichend Freiwillige für Vorruhestand, Altersteilzeit oder Abfertigungen finden.

Für die verbleibenden Mitarbeiter soll im Gegenzug der Kündigungsschutz verlängert werden - bei voller Ausnutzung des Programms bis Mitte 2029. Die Vereinbarung gilt für die Werke Rüsselsheim, Eisenach und Kaiserslautern.

Zunächst plant Opel im Einvernehmen mit der Gewerkschaft, 2.100 Jobs bis Ende 2021 abzubauen. Der Kündigungsschutz der verbleibenden Beschäftigten verlängert sich dafür um zwei Jahre bis Mitte 2025.

Der Standort Rüsselsheim, an dem rund 70 Prozent der deutschen Opel-Mitarbeiter beschäftigt sind, könnte dabei überproportional getroffen werden. Grund sind Überkapazitäten bei Ingenieuren, die sich mit der Fusion zwischen PSA und Fiat-Chrysler noch verschärfen dürfte.

Das derzeit nur schwach ausgelastete Produktionswerk am Stammsitz soll ab 2021 das Massenmodell Astra in allen Varianten fertigen, was den Zweischichtbetrieb am Standort langfristig sichern würde. Die Belegschaft sollte an diesem Dienstag (14.1.) über die Details informiert werden.

Die Peugeot-Mutter PSA hatte Opel im Jahr 2017 mit rund 19.000 Beschäftigten in den deutschen Werken übernommen und trimmt den Traditionshersteller seither auf Effizienz. In den deutschen Opel-Werken unterzeichneten bereits rund 6.800 Beschäftigte Verträge zu Altersteilzeit, Vorruhestand oder Abfertigungen.