Wirtschaft

OMV: Libyens Ölpumpen stehen so gut wie still

Die Sicherheitslage in Libyen hat sich in den vergangenen Wochen dramatisch verschlechtert. Stammeskämpfe, Streiks, Überfälle und Aufstände wirken sich negativ auf die Ölförderung aus. „Die Ölproduktion ist rapide gesunken. Derzeit werden nur noch zwischen null und 100.000 Fass pro Tag gefördert“, berichtet David Bachmann, scheidender Wirtschaftsdelegierter in Tripolis. Vor der Revolution betrug die Tagesfördermenge noch 1,6 Millionen Fass. Wegen der Unruhen könnten auch viele Ölanlagen nicht gewartet werden.

Davon betroffen ist auch der heimische Ölkonzern OMV, der in Libyen aktiv ist. „Die OMV-Produktion steht derzeit still, weil sich die aktuellen Entwicklungen auch auf den Westen ausgebreitet haben“, bestätigt OMV-Sprecher Johannes Vetter. Schon Ende Juni musste die OMV einen Großteil des Betriebs dort einstellen. Der Konzern ist gemeinsam mit ausländischen Partnern an zwei Ölfeldern beteiligt.

Um die Ölförderung wieder normal laufen zu lassen, müsse zuerst die Sicherheit und Ordnung in den Ölfördergebieten sowie bei den Verladestellen wieder herstellt werden, sagt Bachmann. Wann dies geschehe, sei aber nicht absehbar. „Ein Staat im Sinne von Legislative und Exekutive existiert noch nicht. Es regiert die Willkür.“