Wirtschaft

Österreich und Bayern rüsten sich gegen Strom-Blackouts

Schon im kommenden Jahr wird das Atomkraftwerk Grafenrheinfeld in Bayern endgültig vom Netz genommen, 2017 wird das Atomkraftwerk Remmingen abgeschaltet. Gleichzeitig steigt die Stromerzeugung in Fotovoltaikanlagen weiter kräftig an – allerdings nur dann, wenn die Sonne scheint. Der Freistaat Bayern befürchtet daher, zeitweise viel zu wenig Strom zu haben. Die Gefahr von Blackouts nehme drastisch zu, warnen Energieexperten.

Österreich hingegen verfügt über Kraftwerke, die viel mehr Strom produzieren könnten als sie es derzeit tun. Wie die Pumpspeicherkraftwerke in den Alpen: Zu Beginn der Energiewende als "grüne Batterie", die Strom speichert und im Bedarfsfall liefert, hochgepriesen, schrammen die Pumpspeicheranlagen wegen des Verfalls der Großhandelspreise für Strom nur knapp an der Verlustzone vorbei. Die engere Kooperation von Österreich und Bayern im Energiebereich soll das Problem auf beiden Seiten der Grenze lösen.

Grüne Batterie

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Vizekanzler und WirtschaftsministerReinhold Mitterlehner hat mit Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner am Freitag vor der Bergkulisse des Pumpspeicherkraftwerks Kaprun eine Vereinbarung über die Zusammenarbeit im Strombereich unterzeichnet. "Die grüne Batterie kann liefern, wenn Bayern Engpässe hat. Das ist vorteilhaft für beide Länder. Und verringert die Stromkosten", betonte Minister Mitterlehner. Denn Bayern erspare sich den Bau eines Ersatzkraftwerkes und Österreich könne die Speicher besser ausnutzen.

Mit den derzeitigen Regeln im liberalisierten Energiemarkt ist es aber nicht möglich, dass Bayern einen Teil der Erzeugung der Pumpsspeicher und die notwendigen Leistungskapazitäten fix für sich reserviere. "Da fordern wir von den Regulatoren Änderungen", sagte die bayerische Ministerin Aigner.

Wichtig für die funktionierende grenzüberschreitende Zusammenarbeit sei aber auch die Fertigstellung der 380-KV-Leitung in Salzburg.