Wirtschaft

Österreich ist ein schlechter Boden für Euro-Blüten

Der serbische Euro-Fälscherring mit Vertriebsschiene in Österreich, der im vergangenen Juli ausgehoben wurde, hat offenbar keine Nachfolger gefunden. Denn im ersten Halbjahr 2014 betrug die Zahl der Euro-Blüten, die in Österreich aus dem Verkehr gezogen wurden, nur 3624 Stück mit einem Wert von 267.400 Euro, 20 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die meisten Blüten wurden in Wien aus dem Verkehr gezogen, gefolgt von Tirol.

Im Vergleich zu den im Umlauf befindlichen 500 Millionen Banknoten ist die Zahl der Fälschungen äußerst gering, betont man in der Oesterreichischen Nationalbank. Am liebsten produzieren Fälscher 20-Euro- und 50-Euro-Scheine. "Fünfer oder Zehner zahlen sich kaum aus. Immerhin ist das Fälschen ein ziemlicher Aufwand", erzählt ein Kriminalist. Händler, Gastwirte oder Banken, die gefälschte Scheine erhalten, melden dies der Polizei. Diese erstattet Anzeige gegen Unbekannt und nimmt Ermittlungen auf. Die Scheine werden der Nationalbank übergeben, die den Großteil vernichtet und einen Teil analysiert. "Wir ziehen aus den Blüten Erkenntnisse, um die nächsten Banknoten-Serien fälschungssicherer zu machen", erklärt Christian Gutlederer, Sprecher der OeNB. Mit Neuauflagen werde den Kriminellen das Leben erschwert. Mafiabanden hätten über die Jahre gut gelernt, den Silberstreifen zu imitieren. Nach den bereits eingeführten neuen Fünf-Euro-Scheinen kommen im September neue Zehner in Umlauf. 20-, 50- und 100-Euro- Banknoten folgen.

Achtsamkeit

Auch europaweit war die Zahl der Euro-Blüten mit 331.000 im ersten Halbjahr bei einem Gesamtumlauf von 16 Milliarden Stück verschwindend klein. Die Europäische Zentralbank weist Verkäufer, Kassiere und Gastronomen darauf hin, besonders bei der Annahme von 20- und 50-Euro-Noten achtsam zu sein. 81 Prozent aller Euro-Blüten wiesen diese Stückelungen auf. Mit dem Prinzip "Fühlen, Sehen, Kippen" sollte sich die Echtheit feststellen lassen – vor allem dann, wenn man echte Noten zum Vergleich nimmt.