Wirtschaft

Ökostrom-Förderung sinkt heuer deutlich

Für die österreichischen Stromverbraucher beginnt 2019 mit einer erfreulichen Meldung: Die Belastung der Stromrechnung mit Zuschlägen für den Strom aus Wind-, Sonne- oder Biomasseanlagen geht deutlich zurück. Statt durchschnittlich noch 90 Euro im Jahr 2018 und 100 Euro 2017 sind heuer nur noch 70 Euro für die Ökostromförderung fällig.

Die geringere Förderung hat aber auch Schattenseiten. Denn sie kommt vor allem dadurch zustande, dass der Marktpreis für Strom im Vorjahr gestiegen ist. Die Aufzahlung für den teureren Ökostrom fällt also geringer aus. Und außerdem sind im Vorjahr mit nur 53 Windrädern so wenig neuer Anlagen ans Netz gegangen wie seit sieben Jahren nicht mehr. „Mit diesem Ausbautempo werden wir das Ziel der Regierung, 2030 den gesamten Strom in Österreich aus erneuerbaren Quellen zu erzeugen, nicht erreichen“, kritisiert Stefan Moidl, Geschäftsführer des Interessenverbands IG Windkraft. Dafür müsste jährlich drei Mal so viel Windkraft dazukommen wie derzeit.

Platz für neue Windräder sieht Moidl genug, vor allem in der Steiermark, Salzburg und Westösterreich. Die IG Windkraft wünscht sich bei einem neuen Ökostromgesetz eine „angepasste Förderung“. So sollten Anlagen in windärmere Gebiete wie eben Westösterreich höhere Förderungen bekommen als jene im windreichen Osten des Landes. Insgesamt sollte das Fördermodell auf Eigenvermarktung des Ökostroms durch die Betreiber und Prämien statt der jetzigen fixen Einspeisetarife umgestellt werden.

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Strompreis-Zone

Während der Ökostrom billiger geworden ist, treibt die „neue Strompreis-Zonengrenze“ zu Deutschland die Preise an. Seit 1. Oktober darf die elektrische Energie nicht mehr ungehindert von Deutschland nach Österreich fließen. Dies reduziert das Angebot in Österreich und erhöht die Strompreise um geschätzte 400 Millionen Euro im Jahr. Der Verbund und seine Großkunden, voestalpine sowie die Papierindustrie, sehen in dieser neuen Grenze eine Wettbewerbsverzerrung und haben daher beim Oberlandesgericht Wien einen Antrag auf „Abstellung dieses Missbrauchs“ eingebracht. Sieht das Gericht tatsächlich einen kartellrechtlichen Missbrauch, müssten die Deutschen diese Grenze wieder öffnen. Bis das geschieht, kann es noch dauern und die Österreicher zahlen bis dahin beim Strompreis drauf. Irmgard Kischko