ÖBB verkaufen "Hellö"-Fernbus an FlixBus
Von Simone Hoepke
Die ÖBB zieht bei ihren verlustreichen Hellö-Fernbussen die Notbremse: Sie verkauft die Sparte an FlixBus. Die deutsche Gruppe hat zwar keinen einzigen Bus, aber ein Streckennetz mit europaweit täglich 150.000 Verbindungen ausgeklügelt.
So gesehen wird die Übernahme von Hellö nicht sonderlich ins Gewicht fallen. Zuletzt gehörten 16 Busse zur Flotte. Wie viele Passagiere diese seit dem Start vor einem Jahr befördert haben, ist ein streng gehütetes Geheimnis. Genauso wie der Preis, zu dem FlixBus Hellö übernommen hat. Seitens der ÖBB hieß es am Montag, dass sich der Markt verändert habe und die angestrebten Ticketpreise in diesem preisaggressiven Markt schlicht nicht durchsetzbar waren.
Busse gehen an Blaguss
Die Busse fahren weiter – sie werden samt dem operativen Geschäft von der burgenländischen Blaguss-Gruppe übernommen. „Gemeinsam mit FlixBus arbeiten wir seit 2016 an der Expansion nach Zentral- und Osteuropa, da liegt es auf der Hand, Busse zu übernehmen und auch für eine Verdichtung und Erweiterung des Fahrplannetzes zu sorgen“, sagt Thomas Blaguss. FlixBus ist für ihn kein Unbekannter – Blaguss hat sich bei der CEE-Tochter von FlixBus beteiligt und profitiert längst von der klaren Aufgabenteilung: FlixBus hat die IT, Blaguss die Busse.
Im internationalen Konkurrenzkampf ist für Einzelkämpfer immer weniger Platz. Klein- und mittelständische Busunternehmen fahren daher unter dem Dach von Plattformen wie Flixbus, die für Marketing und Vertrieb sorgen.
Dass das nicht automatisch ein Erfolgsmodell ist, zeigen die jüngsten Übernahmewellen. So hat FlixBus unter anderem Megabus und Postbus übernommen und sich mit dem größten Konkurrenten MeinFernbus zusammengeschlossen.