Oberösterreich fällt bei Öko-Energien zurück
Von Irmgard Kischko
Seit 2009 ist der Anteil erneuerbarer Energien im oberösterreichischen Stromsektor von 78 auf 66 Prozent gefallen. Grund dafür sei ein "antiquierter Umgang mit Öko-Energien, kritisiert Florian Maringer, Geschäftsführer des Verbandes Erneuerbarer Energien. So sei erst kürzlich durch eine Novelle des Elektrizitätswirtschafts-Gesetzes festgelegt wiorden, dass der Mindestabstand von Windrädern zu bewohnten Gebieten auf einen Kilometer erhöht wird. "Bei der argen Zersiedelung in dem Bundesland kommt das einem Stopp des Windkraftausbaus gleich, kritisiert Maringer. Und die sogenannten Zonierungspläne, die festlegen, wo Windräder aufgestellt werden dürfen und wo nicht, seien rückschrittlich und entsprächen weder dem Stand der Technik noch dem Wissenstand. "Da werden Gebiete als Windenergie-Zonen ausgewiesen, die ökologisch schwierig sind. Und gute Windgebiete kommen in der Zonierung nicht vor", ärgert sich der Verbnads-Chef.
Genug Solar-Flächen
Dass der Vorstand der Energie AG Oberösterreich, Werner Steinecker, auch noch meint, es gäbe nicht genug Flächen für den Solarenergie-Ausbau, hält Maringer für völlig verfehlt. In ganz Österreich gebe es ein Potenzial an Dach- und Fassadenflächen, die für Sonnenenergie genutzt werden könnten, von 230 Quadratkilometern. Sogar bei schlechten Wirkungsgraden ( wenn nur wenig der einstrahlenden Sonne in Strom umgesetzt werden kann) könnten auf diesen Flächen 30 Terawattstunden Strom erzeugt werden. Das ist fast die Hälfte des österreichischen Jahresstromverbrauchs. Bei Windenergie sieht Maringer ein Ausbaupotenzial von 22,5 Terawattstunden bis 2030. "Flächen gibt es also genug. Sie werden nur mangels politischer Rahmenbedingungen nicht genutzt", lautet das Fazit des Ökoenergie-Experten.