Niemals ohne IBAN: Aus für alte Kontonummer
Von Anita Staudacher
Wie lautet doch gleich meine IBAN? Angeblich kennen drei von vier Österreichern ihre neue, 20-stellige Kontonummer noch nicht. Nützt nix. Am kommenden Freitag, den 1. August, läuft die Übergangsfrist im einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum (SEPA) endgültig aus. Die Banken dürfen dann keine Zahlungsaufträge mehr mit der alten Kontonummer und Bankleitzahl annehmen.
Die IBAN (International Bank Account Number) identifiziert Konten europaweit und ermöglicht so eine raschere grenzüberschreitende Überweisung. SEPA-Überweisungen ins EU-Ausland dürfen dann nur noch einen Tag dauern und nicht mehr als eine Inlandsüberweisung kosten. Dies gilt aber nur für Bankgeschäfte in Euro. Für Auslandsüberweisungen wird zumeist zusätzlich noch der Bank Identifier Code (BIC) benötigt. Ab Februar 2016 ist die Eingabe dann nicht mehr nötig.
Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) rechnet nicht damit, dass es Anfang August zu Problemen beim Zahlungsverkehr kommen wird. Die Banken haben die Kundenkonten bereits in den vergangenen Monaten automatisch umgestellt. Laut OeNB erfolgen bereits 87 Prozent aller Überweisungen und 92 Prozent aller Lastschriften im SEPA-Format. Einzugsermächtigungen und Abbuchungsaufträge wurden ebenfalls weitgehend umgestellt. Zahlungsempfänger sollten die Kunden, die per Einzug zahlen, über die Umstellung informiert haben.
Schreibhilfe
Kritik kommt von Konsumentenschützern an den zum Teil benutzerunfreundlichen Vordrucken. Längst nicht überall ist die IBAN übersichtlich in Vierer-Zahlenblöcken eingeteilt und die Gefahr des Verschreibens daher groß. Die Arbeiterkammer (AK) fordert, dass bei fehlerhaft ausgefüllten Zahlungsanweisungen keine Spesen verrechnet werden, sondern dem Kunde unbürokratisch und rasch Unterstützung angeboten wird. Kleiner Trost für Merkfaule: Deutschland hat eine 22-stellige IBAN, Frankreich eine 27-stellige und Malta sogar eine 31-stellige.