Wirtschaft

Neue EU-weite Regeln für die biologische Landwirtschaft

Die Ängste vor der neuen EU-Bioverordnung waren groß. Nach langem Tauziehen haben sich die EU-Agrarminister gestern, Dienstag, doch noch auf einen Kompromiss verständigt. Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter hatte mit dem Hinweis auf Rechtssicherheit für den Bio-Bereich auf eine rasche Einigung gedrängt.

Verunreinigung

Ursprünglich war vorgesehen, dass Biobetriebe bei Überschreitung der Grenzwerte für Schadstoffe ihre Bio-Zertifizierung auch dann verlieren, wenn die Verunreinigung durch Luftverfrachtung erfolgt ist. Nun haben sich die Agrarminister darauf verständigt, dass in einem solchen Fall nur die betroffene Parzelle gesperrt wird und die Produkte nicht als biologisch verkauft werden dürfen.

Außerdem gab es Befürchtungen, dass häufige Kontrollen die Preise für Bio-Lebensmittel in die Höhe treiben. Nun wurde vereinbart, dass routinemäßige Kontrollen lediglich alle 30 Monate vorgeschrieben sind.

Derzeit werden in Österreich immerhin 20 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche für Biolandwirtschaft genützt. Allerdings aber es gibt seit Jahren keine Zuwächse mehr. Die neue Obfrau der Interessenvertretung Bio-Austria, Gertraud Grabmann, drängt daher auf eine Aufstockung der Exportförderung für Bioprodukte. Laut Bio-Austria werden etwa bei Bio-Milch 30 Prozent der Produktion exportiert.

Umstieg auf Bio

Eine höhere Exportförderung könnte zum Umstieg auf biologische Landwirtschaft motivieren. Bei Fleisch beträgt der Bio-Anteil wegen des deutlich höheren Preises derzeit nur ein paar Prozent.

Ein weiteres Ziel von Grabmann ist die finanzielle Konsolidierung von Bio-Austria. Der Anteil der Biobetriebe, die bei Bio-Austria Mitglied sind, soll bis 2020 von 60 auf 70 Prozent steigen.