Nach Cyberbetrug: FACC braucht frisches Geld
Der oberösterreichische Luftfahrtzulieferer FACC braucht nach dem Cyberbetrug, bei dem er einen Schaden von rund 50 Mio. Euro erlitten haben dürfte, frisches Geld. Am Donnerstag hat der Aufsichtsrat eine Kapitalerhöhung im Umfang von 126 Mio. Euro beschlossen.
Das Geld bekommt die FACC Operations Gmbh, eine Tochter der FACC AG. Einerseits wird das Stammkapital durch eine Einzahlung von 47 Mio. Euro erhöht. Andererseits wird ein 79 Mio. Euro schweres Gesellschafterdarlehen der Muttergesellschaft in einen unwiderruflichen Gesellschafterzuschuss umgewandelt, wie das Unternehmen am Donnerstagabend mitteilte.
"Diese Maßnahme wird in der FACC Operations GmbH, welche auch Emittentin einer Anleihe sowie eines Schuldscheines ist, zu einer deutlichen Stärkung der Eigenkapitalausstattung führen", heißt es in der Pflichtmitteilung. Auf die Bilanzstruktur des FACC-Konzerns werde diese Transaktion keine Auswirkungen haben.
Die FACC steht mehrheitlich in chinesischem Besitz. Der im Jänner bekannt gewordene Cybercrime-Fall war kein Hackerangriff von außen, vielmehr wurde der FACC-Finanzbuchhaltung von Außenstehenden eine falsche Identität vorgespiegelt, sodass es zu Überweisungen in die Slowakei und nach Asien kam. In Summe flossen rund 50 Mio. Euro ab. Anfang Februar musste die Finanzvorständin Minfen Gu ihren Hut nehmen.