Wirtschaft

Milliarden-Vermögen stehen in den nächsten Jahren zur Vererbung an

In den nächsten Jahren steht ein Erbschafts-Boom bevor. Zehn Milliarden an Immobilienvermögen und zig Milliarden an Erspartem werden jährlich an Erben weitergegeben. Doch fast die Hälfte der Österreicher, die Immobilien oder Geld besitzen, machen sich keinerlei Gedanken über die Weitergabe.

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„Aus psychologischen Gründen schieben die Menschen dieses Thema vor sich her. Das ist beunruhigend“, sagt Otto Lucius, Chef derBankwissenschaftlichen Gesellschaft, im Gespräch mit dem KURIER. Denn ohne Nachfolgeplanung komme es nach Todesfällen meist zu argen Komplikationen.

Gut die Hälfte der Vermögens stecke nämlich meist in Häusern oder Wohnungen. Werden diese an mehrere Personen vererbt, müsste jene, die die Immobilie nicht übernehmen wollen, ausgezahlt werden. Dafür fehlen aber häufig die liquiden Mittel. Lucius rät daher, nicht nur rechtzeitig ein Testament zu machen, sondern einen Nachfolgeplaner beizuziehen.

Beratung

„Es ist hilfreich, wenn jemand, der speziell dafür geschult ist, bei der Planung der Vermögensweitergabe hilft“, ist Lucius überzeugt. Das sind entweder Mitarbeiter von Banken oder selbstständige sogenannte „financial planners“ mit Spezialausbildung für die Nachfolgeregelung.

Lucius sieht zwei Punkte für besonders wichtig an: Erstens die Frage, wer beerbt werden soll und wie es mit den Pflichtteilrechten aussieht. Das sind Erben, die per Gesetz vom Nachlass nicht ausgeschlossen werden dürfen. Und zweitens: Dafür müssen liquide Mittel bereit stehen. „Einen Teil in Cash zur Verfügung zu haben ist wichtig. Aber da redet man derzeit gegen taube Ohren. Jeder meint, alles in Immobilien stecken zu müssen“, sagt Lucius.