Wirtschaft

Miese Jobs und Teilzeit: Frauen finanziell schwach

Frauen verdienen mehrheitlich nicht gut genug, um ein "gutes Leben" zu führen. Fast 70 Prozent der Österreicherinnen blickt daher pessimistisch in die finanzielle Zukunft, geht aus einer Umfrage der Allianz-Gruppe hervor.

Ein Ergebnis, das auch die Erste Bank bestätigen kann, die das IMAS-Institut mit einer Befragung von Frauen nach ihrer finanzielle Lage beauftragt hat. Demnach sind sechs von zehn Frauen in Geld-Sachen von ihrem Partner abhängig. Drei Viertel dieser Frauen könnten mit ihrem Einkommen allein ihren Lebensstandard nicht sichern.

"Diese Zahlen sind nach wie vor erschreckend hoch", sagt Birte Quitt, Leiterin der Privatkunden-Strategie der Erste Group. Aber: Es ist eine Verbesserung erkennbar. Im vergangenen Jahr gaben nämlich noch 78 Prozent an, von ihrem Partner finanziell abhängig zu sein.

Dass knapp die Hälfte der Frauen Teilzeit arbeitet und das Netto-Monatseinkommen im Mittel bei nur 1490 Euro liegt, ist auch der Grund dafür, dass Frauen weniger fürs Alter vorsorgen können. Und viele Frauen sind davon überzeugt, dass es in Zukunft nicht besser wird. Drei Viertel gaben bei der Allianz-Umfrage an, dass es für sie in fünf Jahren nicht einfacher sein wird als heute, Vermögen zu schaffen.

Bescheiden

Für ein gutes Leben würden Frauen im Durchschnitt 900 Euro mehr benötigen, ergab die Allianz-Umfrage. 2400 Euro hätten die meisten Frauen netto gerne. Damit sind sie deutlich bescheidener als die Männer, die sich fast 3500 Euro netto wünschen.

202 Euro legen die Frauen im Durchschnitt monatlich auf die hohe Kante, 243 Euro die Männer. Hauptsparmotiv der Frauen ist die Zukunftsvorsorge gefolgt vom Notgroschen. Frauen glauben eher als Männer, dass Reichtum nicht mit Geld allein bemessen werden kann. "Geld regiert die Welt" bejahen dennoch 86 Prozent der Österreicherinnen.