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Round Table: Nachlässiger Geld-Umgang

Viele Österreicher sind trotz veränderter Marktsituation nach wie vor in niedrig verzinsten Sparanlagen veranlagt. Andere haben zwar Wertpapiere, beobachten aber nicht laufend die veränderte Marktsituation. Höchste Zeit, das eigene Anlagenverhalten zu überdenken, finden die Experten Robert Zadrazil (Bank Austria), Werner Kretschmer (Pioneer Investments Austria/Amundi) und Christoph Boschan (Wr. Börse).

Setzen die Österreicher auf die richtigen Anlageformen?

Robert Zadrazil: Derzeit liegt mehr als die Hälfte des Vermögens in Österreich auf niedrig verzinsten Spareinlagen, nur ein Viertel ist in Wertpapieren investiert. Das war in den 90er-Jahren vielleicht noch sinnvoll, da man dort mit Sparen sein Vermögen dank der höheren Zinsen in rund 12 Jahren verdoppeln konnte. Heute dauert es 400 Jahre, um das zu erreichen. Für täglich fälliges Geld ist Sparen nach wie vor sinnvoll, wer Vermögen langfristig aufbauen will, braucht andere Instrumente.

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Christoph Boschan: Wir müssen hier raus aus den ideologischen Schützengräben, wo es heißt‚ Reiche haben Aktien, Geringerverdienende Sparbücher‘. Gerade für Personen mit weniger Einkommen ist eine professionell gemanagte Veranlagung in Wertpapiere eine große Chance, langfristig ein Vermögen aufzubauen

Werner Kretschmer: Mit dem heutigen Zinsniveau ist eine wichtige Konstante im Leben der Österreicher weg. Hier ist ein Schwenk hin zu Fonds und Wertpapieren durchaus sinnvoll. Für die notwendige laufende Anpassung innerhalb der gewählten Anlagestrategie sorgt bei Fonds das Fondsmanagement.

Überprüfen die Österreicher ihre Geldanlage regelmäßig?

Zadrazil: Sehr viele Anleger pflegen da noch einen nachlässigen Umgang mit ihrem Investment und prüfen so gut wie nie nach, ob die Ertragschancen noch so gut wie beim Einstieg und das Risiko noch adäquat ist. Wir empfehlen hier mindestens ein Mal jährlich eine professionelle Überprüfung durch unsere Experten, etwa durch unsere Risiko-Ertrags-Analyse, die allen Anlegern offen steht.

Boschan: Der österreichische Leitindex ATX hat in den letzten Jahren eine Durchschnittsrendite von sieben Prozent erwirtschaftet. Natürlich gibt es ein Risiko, doch wer dieses Risiko erkennt und es gut managt oder managen lässt, kann langfristig von Wertpapieren profitieren.

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Kretschmer: Deshalb sind Investmentfonds so interessant. Da arbeiten Experten unter Berücksichtigung der Marktentwicklungen permanent an der Optimierung von Ertrag und Risiko. Und man kommt auch mit kleineren Beträgen in den Genuss einer professionellen Vermögensverwaltung. Die breite Streuung der Anlage bietet zusätzliche Sicherheit.

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Wie kann man den Österreichern die vorhandene Scheu vor Wertpapieren nehmen?

Zadrazil: Hier ist eine professionelle Beratung sicherlich das Um und Auf. Daher stehen bei der Bank Austria 100 Veranlagungsexperten in den Filialen oder in Videokonferenzen allen Interessierten zur Verfügung.
Sie führen auch die Risiko-Ertrags-Analyse durch.

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