Wirtschaft

Mega-Investition in Österreichs Stromwirtschaft

Die Europäische Investitionsbank (EIB) hilft mit langfristigen günstigen Krediten bei den anstehenden Milliarden-Investments in der heimischen Strombranche. 8,7 Milliarden Euro müssen laut E-Control-Vorstand Martin Graf in den nächsten Jahren in Stromnetze und neue elektronische Zähler fließen.

Notwendig sind die Investitionen zum Anschluss der vielen Wind- und Sonnenstromanlagen. „Stromleitungen sind künftig keine Einbahnstraßen mehr, die vom Kraftwerk zu den Kunden gehen. Viele Haushalte produzieren mit Fotovoltaik jetzt selbst Strom und speisen ihn in die Netze ein“, betont Graf. Daher müssten die lokalen Stromversorger das Verteilnetz verstärken. Fast die Hälfte der notwendigen Investitionen - genau genommen vier Milliarden Euro – müssten die Landesversorger und kommunalen Stromlieferanten in den Ausbau der Leitungen stecken.

Eine Milliarde Euro sollen die neuen Stromzähler kosten. Sorgen vieler Verbraucher, die elektronischen Stromzähler würden dem Datenschutz widersprechen, teilt Graf nicht. Man müsse in andere Länder Europas schauen, wo diese Zähler bereits eingesetzt würden. Es sei durchaus möglich, die Privatsphäre zu schützen und die Datensicherheit zu gewährleisten.

EIB-Vizepräsident Wilhelm Molterer erklärte, dass der Energiebereich einer der Finanzierungsschwerpunkte der EIB sei. Ein Viertel der 70 Milliarden Euro, die die EIB derzeit jährlich an Darlehen ausschütte, würden in den Ausbau der Energieversorgung in Europa gesteckt. In Österreich seien fast alle Windparks und Wasserkraftwerke von der EIB mit Krediten unterstützt worden. Finanziert würden von der EIB nur Kraftwerke und Energieprojekte, mit denen der CO2-Ausstoß reduziert werden kann. Atomenergie werde grundsätzlich nicht unterstützt.

Schiefergas

Sollten sich europäische Staaten zur Förderung des umstrittenen Schiefergases entschließen, könnte dies von der EIB durchaus finanziell unterstützt werden. Molterer ist überzeugt, dass einige europäische Länder in Schiefergas investieren werden. „Wir können uns von diesem Zug nicht verabschieden, sagte der EIB-Vize.

Die Energiewende in Europa müsse einen Kompromiss zwischen dem Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit der Industrie und der Kostenbelastung für die Haushalte finden. All jene, die auf den Ausbau der subventionierten Ökoenergie setzten, müsse dies klar sein.