Wirtschaft

Maria Fekter als Wirtschaftskammer-Chefin?

Fix ist derzeit in der ÖVP überhaupt noch nichts, daher brodelt es in der internen Gerüchteküche besonders heftig. Obwohl es nach wie vor offen ist, ob Christoph Leitl tatsächlich auf den Sessel des Außenministers wechselt und seine Chancen zuletzt eher gesunken sein sollen, wird über seine Nachfolge an der Spitze der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) intensiv spekuliert.

In Wirtschaftsbund-Kreisen, vor allem in den Bundesländern, wird jetzt Noch-Finanzministerin Maria Fekter ins Spiel gebracht. Ihr Abgang als Ministerin dürfte beschlossene Sache sein, VP-Chef Michael Spindelegger wird sich wohl in die Himmelpfortgasse setzen. Wäre jammerschade um ihr Know-how und ihre Erfahrung, wenn Fekter künftig nur noch Nationalratsabgeordnete bliebe, wird argumentiert. Die Oberösterreicherin ist Wirtschaftsbund-Urgestein und hat einen starken Rückhalt und viel Wertschätzung nicht nur bei den Funktionären, sondern auch bei den Unternehmern. Fekter wird als Gegengewicht zur vom ÖAAB dominierten Parteispitze gesehen, bei ihren Auftritten vor Unternehmern wird sie regelmäßig mit lautem Applaus empfangen. Außerdem ist man in Wirtschaftskreisen empört über die Art und Weise, wie Spindelegger und Co. mit Fekter umgehen.

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Als „logischer Nachfolger“ von Leitl gilt allerdings Wirtschaftskammer-Vize Hans-Jörg Schelling. Der ehemalige Lutz-Chef treibt die Sanierung des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger gut voran, ist in der Kammer etabliert und kennt das System von innen. Die Frage ist, wie Schelling, der politisch in der VP-Niederösterreich akklimatisiert wurde, bei den Länder-Granden im Wirtschaftsbund ankommt.

Die spannendere Variante wäre zweifellos Maria Fekter, mit ihr stünde auch erstmals eine Frau an der Spitze der WKO. Leitl hat bis dato keinen klaren Kommentar zu einem Wechsel in die Regierung abgegeben. Und Fekter, hört man in der ÖVP, könnte man ja allenfalls mit einigen Aufsichtsratsjobs abspeisen.