Lugner schmeißt Gewerkschaft raus
Eine Woche vor der nächsten Kollektivvertrags-Runde im Handel ist die Gewerkschaft am Dienstag in ganz Österreich ausgeschwärmt, um die Beschäftigten über ihre Forderungen zu informieren. Vertreter der GPA-djp (Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier) sowie Betriebsräte verteilten hierzu auch Flyer in 150 Betrieben und 29 Einkaufszentren - unter anderem auch in der Lugner City in Wien. Dort verlief die Aktion wie sonst an allen anderen Orten nicht störungsfrei. "Hausherr" Richard Lugner setzte sich lautstark zur Wehr und komplimentierte die Gewerkschafter aus seinem Einkaufszentrum im 15. Bezirk.
"Das Recht der Gewerkschaft"
"Zum wiederholten Male versucht der ÖGB unter Umgehung des Hausrechtes Werbeaktionen in der Lugner City zu machen", beschwerte sich hingegen Lugner. Der Zugang zu den Geschäften und deren Mitarbeitern sei Behörden wie Arbeitsinspektorat, Marktamt etc. möglich, aber nicht dem privaten Verein ÖGB, meinte Lugner.
Handels-KV: Noch keine Annäherung
Die nächste KV-Runde im Handel findet am 13. November statt. Es ist dies der letzte offizielle Termin. Es gab zwar Angebote der Arbeitgeber "Richtung einer realen Steigerung", sagte Verhandlungsführer Wolf, aber das sei der Gewerkschaft noch zu wenig gewesen. Was den leichteren Zugang zur sechsten Urlaubswoche betrifft, habe es noch keine Annäherungen gegeben. "Das schalten die Arbeitgeber auf hart", sagte Wolf. Derzeit kommen Handelsbeschäftigte nur dann in den Genuss von sechs Wochen Urlaub im Jahr, wenn sie 25 Jahre durchgehend im selben Unternehmen arbeiten. Die Gewerkschaft will erreichen, dass die Beschäftigten schon früher sechs Wochen Urlaub bekommen.