Wirtschaft

Lufthansa-Chef: „AUA noch nicht auf richtiger Flughöhe“

Zuerst spricht Noch-Lufthansa-Chef Christoph Franz von einem „historischen Moment“ und dass die AUA richtig unterwegs sei. Weil die seit Jahren defizitäre österreichische Tochter 2013 erstmals wieder einen operativen Gewinn ohne hilfreiche bilanzielle Einmal-Effekte einfliegt.

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Die folgenden Sätze klingen schon nicht mehr so freundlich. Schwarze Zahlen und Ergebnisse, die ein Wachstum ermöglichen, „sind zwei Paar Schuhe. Der Weg, um auf die richtige Flughöhe zu kommen, ist noch nicht zu Ende.“ Die Lufthansa unterstütze die AUA derzeit bei der Expansion auf der Langstrecke, doch am Ende des Tages sei die AUA für ihr Wachstum selbst verantwortlich.

Harry Hohmeister, Chef der Schwester Swiss und Aufsichtsratsvorsitzender der AUA, zeigt sich „zufrieden, aber nicht absolut happy“. Dass die AUA 2014 ein zusätzliches Langstrecken-Flugzeug in Betrieb nimmt, findet Hohmeister „sehr mutig“. Grundsätzlich sei er aber, sagte er am Rande des Star-Alliance-Treffens in Wien, optimistisch und habe sehr viel Vertrauen ins AUA-Management. Auf die Frage, ob die AUA nun über den Berg sei, meinte Hohmeister, „bei einer Airline ist der Turnaround nie zu Ende“. Der Swiss-Chef, der im Konzern-Vorstand der Lufthansa sitzt, hofft sehr, „dass auch die Vertreter der Mitarbeiter ihren Beitrag leisten, vor allem die Piloten“.

Golf-Konkurrenz

Franz schoss sich in Wien auf den Erzrivalen Emirates ein. Er forderte die österreichische Regierung auf, das Luftverkehrsabkommen mit den Emiraten zu kündigen oder so anzupassen, dass fairer Wettbewerb möglich sei. Die expansiven Golf-Carrier setzen Lufthansa & Co. heftig zu. Die Lufthansa wirft Emirates vor, staatlich subventioniert zu werden. Was Emirates freilich heftig bestreitet.

Außerdem appellierte Franz an die EU, endlich den einheitlichen europäischen Luftraum (Single European Sky) umzusetzen. Europas Airlines würden gegen die internationale Konkurrenz immer stärker ins Hintertreffen geraten, das Wachstum spiele sich in Asien, Afrika und im Nahen Osten ab.

Die Star Alliance, das mit einem weltweiten Marktanteil von 27 Prozent größte Luftfahrt-Bündnis unter Führung der Lufthansa, hat wieder Beitrittsgespräche mit der staatlichen Air India aufgenommen. Die Airline wollte schon einmal Mitglied werden, konnte aber die Qualitätsanforderungen nicht erfüllen. Nach wie vor ein weißer Fleck im Netz der Star Alliance ist Russland, dort hat man noch keinen passenden Airline-Partner gefunden.