Wirtschaft

Luftfahrtbranche sucht Nachwuchs: Neuer Lehrberuf zum Faserverbundtechniker

Von Sophie Haller

Die Nutzung von neuesten Verbundwerkstoffen, die Konstruktion von Kompositbauteilen, dazu Werkzeugbau – das und mehr erwartet Jugendliche ab Herbst in der neuen Lehre zum Faserverbundtechniker.

Das Kindberger Composite-Unternehmen Hilitech, das ultraleichte Kabinensysteme für die internationale Luftfahrt herstellt, hat einen neuen Lehrberuf mit initiiert, der eine Lücke in der Ausbildung für Fachkräfte in der Luftfahrt- und Leichtbauindustrie schließen soll. 

Der Lehrgang dient als Nachfolgeausbildung zur aktuell auslaufenden Lehre zum Modellbauer. In Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) und mehreren Industriebetrieben, wurde an dem neuen Berufsfeld des Faserverbundtechnikers gearbeitet. Vorn dabei, Hilitech-Chef Manfred Nagl.

Generation der Innovationen

Die Ausbildung erstreckt sich über drei Jahre und vereint theoretische Lerninhalte mit praktischer Anwendung. Lehrlinge lernen unter anderem, Bauteile basierend auf den Anforderungen von Flugzeugherstellern auszulegen und zu konstruieren.

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Dabei sei es eine Kernkompetenz, das Spannungsverhältnis zwischen einem geringen Gewicht, einer hohen Belastbarkeit und so wenig Material wie möglich zu überwinden, erklärt Nagl (im Bild oben) im Gespräch mit dem KURIER.

Zu den Aufgaben eines Faserverbundtechnikers gehört es beispielsweise auch Belastungsspitzen zu ermitteln und mit dem richtigen Material zu optimieren. Besonders ist, dass die Konstruktion von diesen heiklen Bauteilen in hochsterilen Reinraumumgebungen unter äußerster Sauberkeit verrichtet wird.

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"Auszubildende tauchen in ein internationales Tätigkeitsfeld ein, in dem sie bereits ab dem ersten Tag mit englischen Fachbegriffen aus der Luftfahrt konfrontiert sind", erklärt Nagl.

Zukunftsorientierung, Nachhaltigkeit

Das Berufsfeld biete spannende Karrierechancen, da Innovationen im Leichtbau maßgeblich für eine nachhaltigere Luftfahrt seien. 

Durch eine optimierte Materialkombination und -verwendung, werden Flugzeuge leichter, was eine enorme CO2-Reduktion und Kosteneinsparungen ermöglicht. "Wir sind stolz darauf, mit der neuen Ausbildung einen wichtigen Beitrag zur Zukunft der Luftfahrt- und Leichtbauindustrie zu leisten", sagt Nagl.