Legendäres Fort Knox: So sicher wird das US-Gold verwahrt
Es ist ein unendlicher Quell für Verschwörungstheorien: Haben die USA so viel Gold, wie sie behaupten? Oder liegen in den Tresorräumen statt Barren nur Attrappen?
Vor 45 Jahren kochte die Gerüchteküche so sehr über, dass die Chefin der US-Münze, Mary Brooks, die Flucht nach vorn ergriff. Sie öffnete am 23. September 1974 den Tresorraum von „Fort Knox“ (Kentucky) für ausgewählte Journalisten und Abgeordnete.
Es war das zweite Mal seit der Eröffnung 1936, dass Unbefugte Zutritt erhielten. Davor hatte dieses Privileg nur US-Präsident Franklin D. Roosevelt.
Der nächste Besucher kam erst wieder am 21. August 2017: US-Finanzminister Steven Mnuchin überzeugte sich von der Sicherheit, um ein Wahlversprechen von US-Präsident Donald Trump einzulösen. „Froh, dass unser Gold sicher ist“, teilte er via Twitter mit.
20-Tonnen-Tresortür
Die Redewendung „so sicher wie Fort Knox“ ist auch in den deutschen Sprachgebrauch eingegangen. Zu Recht? Die Sicherheitsmaßnahmen beginnen bereits beim weitläufigen Gelände. Mehrere Hunderte Meter rund um den massiven Stahl-Beton-Bau ist: nichts. Dann folgen einige Reihen Elektrozäune sowie Überwachungskameras.
Für den Bau selbst wurden 470 Kubikmeter Granit, 3200 Kubikmeter Beton und 1420 Tonnen Stahl verbaut. Die Tresortür allein wiegt 20 Tonnen. Zum Öffnen müssen mehrere Angestellte einen (nur ihnen bekannten) Code eingeben. Erst dann kann das Siegel gebrochen und die Verriegelung 14 Mal herumgedreht werden. Zum Konzept gehört auch die Geheimniskrämerei. Der angrenzende Militärkomplex erleichtert die Überwachung ebenfalls.
Nur ein Teil des Goldes
In Fort Knox lagert nur ein Teil der US-Reserven, laut offiziellen Angaben 147,3 Millionen Unzen, Marktwert etwa 195 Milliarden Dollar. Ein größerer Teil liegt im Keller der Notenbank von New York; dort sind aber auch Fremdbestände eingelagert.
Und auch die West Point Facility (New York) nahe der gleichnamigen Militärakademie ist eine größere Lagerstätte als das ungleich berühmtere Fort Knox.