Wirtschaft

Kranhersteller Palfinger sucht stabilen Boden

Der eine kauft ein, der andere macht Ordnung. Im November 2017 ist der langjährige Palfinger-Chef Herbert Ortner plötzlich abgetreten, seit Juni dieses Jahres sitzt der Landmaschinen- und Nutzfahrzeugexperte Andreas Klauser am Steuer des Salzburger Kranherstellers. Seine Strategie lautet: Konsolidieren und Synergien nutzen. Nachdem sein Vorgänger auf der ganzen Welt Unternehmen akquiriert hat, ist nun Restrukturierung angesagt.

Über Vorgänger Ortner will jedoch keiner ein schlechtes Wort verlieren. „Ohne Ortner wäre Palfinger nicht das, was es heute ist“, sagt Klauser – nämlich einer der weltweit führenden Hersteller von Hebe-Lösungen. Dennoch gibt es für Klauser einiges zu tun, vor allem der Bereich Sea – also Kräne und Winden für jeglichen Einsatz auf dem Wasser. Dort ging im ersten Halbjahr 2018 der Umsatz um elf Prozent auf 114,9 Millionen Euro zurück. Besser lief es im Bereich Land, wo der Umsatz um zehn Prozent auf 687 Millionen Euro stieg. Der Konzerngewinn sank jedoch in den ersten sechs Monaten um 8,8 Prozent auf 35,2 Millionen Euro.

Keine Werksferien

Gegensteuern will Klauser durch Innovationen und das Zusammenlegen von Bereichen. Werksschließungen sind nicht ausgeschlossen, jedoch in Österreich nicht geplant. Der Mitarbeiterstand soll ebenfalls nicht hinuntergeschraubt werden. Derzeit beschäftigt Palfinger 10.500 Mitarbeiter, davon 2200 in Österreich. Dafür wird allerdings an den Werksferien gerüttelt. Diese sollen laut Klauser zwar nicht entfallen, doch müssten manche Mitarbeiter durcharbeiten.

Palfinger sieht sich derzeit mit Schwierigkeiten konfrontiert, den hohen Auftragsstand abzuarbeiten – oft, weil Zulieferer nicht alle Komponenten liefern könnten, so Klauser. Bis zu neun Monate Lieferzeit seien durchaus möglich. Zukäufe seien in nächster Zeit jedenfalls keine geplant.