Konsumenten sagen dem Gratissackerl Pfiat di
Von Simone Hoepke
Seit Anfang März gibt es bei C&A ganz neue Moden: Die Textilhandelskette steckt gekaufte T-Shirts und Pullis an der Kasse nicht mehr ganz selbstverständlich in ein Gratissackerl. Kunden müssen ab sofort fürs Sackerl zahlen, so wie auch schon bei Deichmann, Tchibo, Betten Reiter oder MediaMarkt. Dahinter steckt die Initiative "Pfiat di Sackerl", an der zahlreiche Handelsunternehmen teilnehmen.
Diese soll Agrarminister Andrä Rupprechter helfen, den Sackerlverschleiß im Land zu reduzieren. Ziel ist ein Pro-Kopf-Verbrauch von 25 Stück bis zum Jahr 2019, also eine Reduktion um fünf Stück binnen zwei Jahren. Schon im Vorjahr haben 14 Handelsketten an der Initiative teilgenommen, ihre erste Zwischenbilanz kann sich laut Rupprechter sehen lassen: "Die Unternehmen konnten im Vergleich zum Jahr 2015 die Anzahl der Einweg-Tragetaschen um fast 89 Millionen Stück oder 15 Prozent reduzieren."
Anders formuliert: Wenn das Plastiksackerl etwas kostet, wollen es viele Kunden plötzlich nicht mehr haben. So ist die Nachfrage nach den Tragtaschen bei Tchibo infolge der Einführung von 20 Cent Umweltgebühr binnen kurzer Zeit um 74 Prozent eingebrochen.
Zuletzt kamen europaweit jährlich rund 100 Milliarden Sackerln in Umlauf, 89 Prozent davon werden laut Schätzungen der Kommission nicht wiederverwertet. Statistisch gesehen hat damit jeder Europäer 197 Sackerln im Jahr nach Hause getragen. Ziel der EU ist es, diesen Wert bis 2019 auf 90 zu reduzieren. Langfristig soll der Verbrauch bis 2025 auf 40 Stück sinken.