Wirtschaft

Klimaschutz stört nicht das Wirtschaftswachstum

Alles ist möglich. "Es gibt überzeugende Belege dafür, wie der technologische Wandel neue Möglichkeiten schafft, um das Wachstum zu steigern, Arbeitsplätze zu schaffen, Unternehmensgewinne zu steigern und die wirtschaftliche Entwicklung voranzutreiben", lautet die Botschaft des früheren mexikanischen Staatspräsidenten Felipe Calderon.

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Als einer der Leiter des UN–Expertengremiums der Globalen Wirtschafts- und Klimakommission ist er überzeugt, dass Wirtschaftswachstum und Klimaschutz kein Gegensatz sind. Die beiden Ziele könnten sich sogar ergänzen. So heißt es jedenfalls im Bericht der UN-Kommission.

Allerdings müssen für die Aussöhnung von Klimaschutz und Wirtschaftswachstum demnächst weltweit 70 Billionen Euro (70.000 Milliarden Euro) in die Infrastruktur investiert werden. "Die nächsten fünfzehn Jahre sind entscheidend", appelliert Calderon an alle, die guten ökologischen Willens sind.

Geringe Motivation

Bislang hielt sich die Bereitschaft, massiv in den Klimaschutz zu investieren, in Grenzen. Die beiden größten CO2-Emittenten, USA und China, weigern sich verpflichtende Klimaziele zu akzeptieren. Vor allem wegen der Befürchtung, Klimaziele würden das Wirtschaftswachstum bremsen. Zu den großen Verursachern von Luftschadstoffen zählen nicht nur die energieintensive Industrie oder die Haushalte. Laut dem UN-Klimaexperten Ulrich Hoffmann ist der globale Handel für fast eine Viertel der weltweiten Treibhausgas-Emmissionen verantwortlich.

Nur die EU will eine weitere verpflichtende Senkung des CO2-Emissionen akzeptieren. Der EU-Anteil am weltweiten CO2-Ausstoß beträgt derzeit nur mehr etwas mehr als zehn Prozent. Die EU-Kommission sieht Europa deshalb beim Klimaschutz in einer Vorreiterrolle. Länder wie China oder Indien haben einen anderen Zugang. Sie berechnen die CO2-Emissionen nicht pro Jahr, sondern addieren den Ausstoß von Luftschadstoffen seit dem Beginn der industriellen Revolution im 18. Jahrhundert.