Wirtschaft/Karriere

Was wir uns vom Arbeitgeber wirklich erwarten

Immer mehr Menschen wollen auch im Berufsalltag einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Das bestätigt eine Studie von Wien Energie und Deloitte Österreich, die der Frage nachgeht, worauf MINT-Absolventen bei der Arbeitgeberwahl wertlegen. Jede vierte Person, so die Studie, will selbst in einem Green Job tätig sein. Außerdem würden 40 Prozent der Befragten nicht für einen „Umweltsünder“ arbeiten. „Es reicht heute auch nicht mehr, wenn Unternehmen nur über Nachhaltigkeit sprechen und Strategien aufschreiben. Mitarbeiter wollen sehen, wie Nachhaltigkeit gelebt wird“, sagt Anna Nowshad, Partnerin bei Deloitte Österreich zu den Ergebnissen.

Gleichzeitig, und das ist wohl ein springender Punkt, ist auch eine gewisse Unsicherheit gegenüber Green Jobs zu erkennen. Nur rund 14 Prozent der Studienteilnehmer denken, dass Green Jobs das halten, was sie versprechen. Außerdem herrscht noch Unklarheit darüber, was überhaupt hinter einem Green Job steckt und welche Berufe als solche gewertet werden.

Kampf um die besten Köpfe

Neben Umweltbewusstsein spielt auch Vertrauen eine wesentliche Rolle bei der Job-Entscheidung, wie die Studie zeigt. Die Unternehmenswerte müssen im Arbeitsalltag spürbar sein, es soll offen über Ziele und Herausforderungen kommuniziert und sogenanntes Silodenken aufgebrochen werden. Das hilft auch, um einer hohen Personalfluktuation vorzubeugen. „Um als Arbeitgeber im Kampf um die besten Köpfe attraktiv zu sein, muss man wissen, wie sich der Arbeitsmarkt derzeit darstellt. Wir sehen, dass Talente heute hochmobil und weniger loyal sind“, so Nowshad. Und aufgrund des Fachkräftemangels könnten sie sich aussuchen, für wen sie arbeiten.

Sicherheit ist wieder wichtig

Fakt ist aber auch: Durch die Corona-Pandemie hat der Aspekt eines sicheren Arbeitsplatzes allerdings wieder stärker an Bedeutung gewonnen. Unternehmen, die einen tatsächlichen, positiven Beitrag zur Bewältigung der Klimakrise leisten, haben bessere Chancen, stark umworbenen Talente für sich gewinnen zu können.