Studie: Arbeitssuchende bleiben sehr wählerisch
Der Arbeitsmarkt wird zunehmend ein Arbeitnehmermarkt. Jobsuchende dürfen wählen, während Unternehmen sich durch den Fachkräftemangel um neue Mitarbeiter bemühen müssen. Laut einer Umfrage der Boston Consulting Group, Stepstone und The Network sehen sich 61 Prozent der Berufstätigen in einer starken Verhandlungsposition gegenüber potenziellen Arbeitgebern. Zwei Drittel würden außerdem einen attraktiven Job ablehnen, wenn sie während der Bewerbungsphase negative Erfahrungen sammeln würden.
Im österreichischen Arbeitsmarkt passiert derzeit viel:
73 Prozent der Befragten gaben an „mehrere Jobangebote pro Jahr“ zu erhalten. 80 Prozent würden ihren aktuellen Job für ein anderes, interessanteres Angebot aufgeben. Dabei sei rund ein Drittel sogar „aktiv auf der Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung“. Das wichtigste für die Bewerber? Eine stabile Work-Life-Balance und eine gute Entlohnung.
Laut BCG-Österreich-Chef Lukas Haider müssten Unternehmen „die Bedürfnisse neuer Mitarbeitender gut kennen und den Recruitingprozess darauf zuschneiden“, um beim „Kampf um Talente“ mithalten zu können.
Ein Großteil der Befragten in Österreich will Vollzeit arbeiten. Zwei Drittel sind für eine Fünf-Tage-Woche und 26 Prozent für Teilzeit (zwischen drei und vier Tagen pro Woche). Im internationalen Vergleich ist das ein großer Anteil, denn weltweit wollen nur 14 Prozent Teilzeit arbeiten.
Homeoffice weiterhin beliebt
Hybrides Arbeiten, also etwa zwei Tage pro Woche im Homeoffice und drei Tage vor Ort, sei für 72 Prozent der Befragten ideal. „Flexibilität im Hinblick auf Zeit und Ort der Arbeit ist für österreichische Talente wichtig, mehr als im weltweiten Durchschnitt“, sagt StepStone-Österreich-Chef Nikolai Dürhammer.
Und genau damit können Unternehmen bei Bewerben punkten. Erwähnenswert sei hier jedoch auch, dass nur fünf Prozent sich vorstellen können ausschließlich remote zu arbeiten (international sind es elf Prozent).
Auf Platz zwei der wichtigsten Job-Aspekte:
Möglichkeit zur beruflichen Weiterentwicklung in einem guten Unternehmen. Auch die Arbeit an spannenden Produkten, Themen und Technologien sei hier relevant.
23 Prozent würden gerne ein eigenes Unternehmen aufbauen. Ein Drittel denkt über einen Nebenjob nach. In anderen Ländern sind es durchschnittlich nur 16 Prozent.