Wirtschaft/Karriere

Digitale Reputation: Diese Dinge sollten Sie niemals posten

Was einmal online ist, bleibt online. Videos von einer Party auf Instagram oder ein Tweet zur Impfpflicht: Alles hinterlässt einen digitalen Fußabdruck. „Ein Screenshot ist schnell gemacht,“ sagt Martin Heimhilcher, Spartenobmann von Information und Consulting bei der WKO.

Durch die sozialen Netzwerke kann jeder am Leben anderer in gewisser Weise teilhaben. Als arbeitnehmende Person sollte man sich dessen bewusst sein. In der Online-Welt ist einiges lockerer und man ist, wie Heimhilcher sagt: „Schneller per Du und passt weniger auf.“ Die Grenzen zwischen privat und professionell verschwimmen  schnell. Barbara Buchegger von Saferinternet.at meint: „Unser Leben findet zu einem Großteil im Internet statt. Wir brauchen somit gewisse Verhaltensrichtlinien.“ 

"Je größer das Publikum, desto lauter die Botschaft"

Die Netiquette unterscheidet sich von Plattform zu Plattform. Was per eMail höflich ist, passt  auf WhatsApp  nicht. Buchegger unterscheidet das Ich (Was gebe ich von mir preis?) und das Wir (Was poste ich über andere?). Wichtig hierbei ist, dass die Privatsphäre anderer respektiert wird. Zusätzlich spricht sie vom Ich als Teil einer Gruppe, denn auch als private Person bleibt man Teil einer Firma, der man mit schlechter digitaler Reputation nicht schaden will. Es gilt: Je größer das Publikum, desto lauter die Botschaft. Dessen muss man sich bewusst sein.

Führungskräfte sind gefragt

Jugendliche hätten laut Buchegger ihren eigenen Weg in Form von zusätzlichen „Finsta-Accounts“ gefunden. Das ist ein privater Instagram-Account unter einem Pseudonym, welches nur für die Augen von Freunden gedacht ist. Philipp Kurz und Sabine Hoffmann von ambuzzador sehen die Situation von einer etwas anderen Perspektive: „Unternehmen werben ja derzeit stärker für Mitarbeitende als umgekehrt,“ so Hoffmann. Deswegen sollten sich laut Kurz Unternehmen mehr mit ihrer eigenen Reputation auseinandersetzen. Führungskräfte sollen ihre Visionen digital teilen und so auch die Ich-Perspektive einbringen. Auf diese Authentizität wird laut Kurz derzeit viel Wert gelegt. Man soll zum Diskurs anregen und als Unternehmen auch nachhaltig an gewissen Positionen dran bleiben. „Einmal im Profilbild die Pride-Flagge zu posten reicht nicht mehr. Gen Z schaut da durch.“ 

Hier taucht jedoch die Frage der Marktkonformität auf. Wie viel und was dürfen Mitarbeitende teilen? Eben dieser Facettenreichtum  ist laut ambuzzador-Team das Spannende. Heimhilcher meint: „Pausen sind gut. Dreht das Handy einfach ab oder bleibt auch mal im Flugmodus.“  

Das geht gar nicht:

Abgeraten wird von parteipolitischen Äußerungen, polarisierenden Themen und dem Teilen von allzu  privatem Content. Hatespeech und Hassposts  sollte man melden und aktiv gegen sie vorgehen.
Auch von Trainingshosen und Hoodies  in Business-Video-Calls rät Martin Heimhilcher ab. Der wichtigste Cyber-Security-Tipp ist die Verbesserung der Passwortqualität, da sie meist das Tor für Cyber-Crime ist.