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Neue Studie zu weltweiten Managementtrends

Mitarbeiterbefragung, strategische Planung und Kundenmanagement. Dies sind laut aktueller Bain-Studie die weltweit am häufigsten eingesetzten Management-Methoden. Die Erhebung wird bereits seit 20 Jahren durchgeführt und will einerseits Führungskräften dabei helfen, Management-Methoden zu finden, die zu besseren Ergebnissen führen und andererseits aufzeigen, wie Topmanager weltweit ihre strategischen Herausforderungen sehen und wo ihre Prioritäten liegen.

Beispielsweise gibt es global gesehen große Unterschiede, welche Management-Instrumente bevorzugt werden: So landet etwa in den USA die Mitarbeiterbefragung klar auf Platz eins, während in Asien eher auf Qualitätsmanagement gesetzt wird. In Europa, dem Mittleren Osten und Afrika (EMEA) ist hingegen die Balanced Score Card die beliebteste Methode und Lateinamerika setzt auf Umstruktutrierung von Geschäftsprozessen und Big-Data-Analysen. Methoden, die in den anderen Regionen nicht sehr häufig zur Anwendung kommen.

Herausforderungen

Die fast jährlich durchgeführte Studie gilt auch als Stimmungsbarometer für aktuelle wirtschaftliche Entwicklungen. So gaben sich etwa im Jahr 2011 noch 75 Prozent der Befragten optimistisch, das folgende Jahr brächte wirtschaftliche Verbesserungen für die Branche. 2013 sind es nur noch 57 Prozent. Die Deutschen stechen hier als Optimisten hervor: Nur 30 Prozent zeigten sich besorgt um das Erreichen der Gewinnziele, in den anderen Weltregionen sind es 70 Prozent der insgesamt 1208 befragten Manager. Viele hatten mit einer relativ raschen Erholung der Konjunktur gerechnet und müssen nun ihren Optimismus durch realistischere Erwartungen und einen fokussierteren Einsatz ihrer geschäftstreibenden Management-Instrumente ersetzen. Befragt zur Top-Priorität auf der Agenda für die Zukunft nennen fast 90 Prozent die Umsatzsteigerung. Manager von Großunternehmen (mit Umsätzen über zwei Mrd. Dollar) zeigten sich dabei besorgter um die Erreichung dieses Ziels.

Angst vor Cyberattacken

Mehr als die Häfte der befragten Manager sorgt sich außerdem um eine Beeinträchtigung der Geschäfte durch Cyber-Attacken. Die größte Sorge haben Führungskräfte in Lateinamerika (61 Prozent), knapp gefolgt von Asien (59 Prozent). Laut Studie liegt das Problem darin, dass Sicherheitsmanager ein falsches Bild von den konkreten Aufgaben des Bereichs hätten. Die Studienautoren empfehlen daher, die Sicherheitsstrategie aus der Business-Perspektive, statt aus der IT-Perspektive zu entwickeln. Außerdem sollten die Sicherheitsmaßnahmen und deren Umsetzung in die Organisationskultur des Unternehmens eingebettet sein.

Zahl der eingesetzen Instrumente sinkt

Seit 2006 ist ein Rückgang der eingesetzten Management-Tools verzeichnet worden. Eine positive Entwicklung, so die Studie. Denn: Wegen der wachsenden Herausforderungen bezüglich Expansion und erforderlicher Investitionen setzen Unternehmen ihre Methoden strategischer ein und planen langfristiger. Regional betrachtet stellte die Studie fest, dass im Raum Asien-Pazifik aktuell die meisten Methoden eingesetzt werden (durchschnittlich 8,5). Besonders bei Unternehmen im Raum EMEA und Lateinamerika ist der Rückgang der angewendeten Methoden sichtbar: Nur 5,3 werden durchschnittlich eingesetzt. Beim Einsatz von derart wenigen Instrumenten in einer wirtschaftlich unsicheren Zeit ist es daher essentiell für Manager, die wirkungsvollsten Tools zu kennen, so die Studie.

Die richtigen Maßnahmen für die Zukunft

Besonders Europa, der Mittlere Osten, Afrika und Nordamerika sind Regionen, die derzeit um Wachstum kämpfen müssen. In diesen Regionen rangieren daher die Methoden Open Innovation, Zufriedenheit und Loyalitätsmanagement auf den vordersten Rängen für den steigenden Einsatz in naher Zukunft. Dagegen erwartet man in Lateinamerika und im Raum Asien-Pazifik den größten Anstieg beim Einsatz von Methoden zur Kostensenkung. Die Autoren der Studie raten generell, in einer Zeit unvorhersehbarer wirtschaftlicher Entwicklungen planvoll beim Einsatz der jeweiligen Methode vozugehen. Eine vorschnelle Investition in die nächstbeste gehypte Methode zahle sich jedenfalls nicht aus.