Karriere-Knigge: Praktikum! Und nun?
Am Ende meines Praktikums möchte ich festhalten: Die Arbeit als Jungjournalistin hat nicht nur unglaublich viel Spaß gemacht, sondern mir auch geholfen, mich beruflich zu orientieren. Ich kann nur jedem Heranwachsenden empfehlen: Steigt in die Berufswelt ein, macht euch ein Bild vom Arbeitsleben und findet heraus, wo ihr eure Talente sinnvoll nutzen könnt. Mein persönliches Fazit: Nach dem Volontariat möchte ich auf jeden Fall weiterhin journalistisch tätig bleiben und neben dem Studium im Bereich Medien arbeiten. Eventuell beim KURIER ...? - SK
Nach drei Wochen Praktikum kann ich meine Arbeit hier richtig gut beschreiben: recherchieren, schreiben, löschen, Ideen sammeln, schreiben, interviewen, korrigieren und schreiben. Und vor allem: Nicht zu kompliziert denken! Man sollte seine Arbeit ernst nehmen und optimistisch bleiben. Und auch wenn der Tag einmal nicht so gut verkaufen ist, immer stolz auf sich sein. Denn ein selbst verfasster Text ist genau wie ein selbst gemaltes Bild oder ein eigens komponiertes Lied immer ein Geschenk an sich selbst, ein Beweis für ein gewisses Talent.
Bereits seit zwei Wochen darf ich nun mein Können als Jungjournalistin beweisen. Was für eine Umstellung: Von der „Semesterferien- Garnichtstun- Sommer genießen- Phase“ direkt in den Dschungel der Medien, voller Zahlen, Fakten und Statistiken. Zwar habe ich nun einen Orientierungspfad gefunden, sehe jede Herausforderung als eine Chance und liebe diese Arbeit .Doch bei all der Motivation sollte man sich nicht mit Dingen überfordern, die noch eine Nummer zu groß sind und eher zusätzlich Arbeit machen. Denn: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. -SK
...und nicht den Kollegen im Urlaub ersetzen. Wir lieben PraktikantInnen. Sie sind motiviert, wollen Bäume ausreißen und sie sind dankbar, wenn man ihnen Arbeit auflädt. Aber – so leid es tut – das ist der falsche Ansatz: Denn sie sollen lernen, nicht den Kollegen ersetzen, der eine Lücke in die Abteilung gerissen hat. Und auch, wenn sie sagen sollten, „Jaja, nur her damit. Ich kann das, bin ja das schönste, g’scheiteste Exemplar meiner Spezies“, sie brauchen Hilfestellung und Betreuung. Wir waren doch alle mal so. Und hier noch ein Tipp für die andere Seite: Schreibt es euch auf, wenn ihr euch etwas nicht merken könnt! -AH
Das Praktikum ist bald zu Ende, das Monat verging wie im Flug. Bei all meiner Vorfreude auf Urlaub schwingt auch etwas Wehmut mit: Gerade jetzt, wo ich mich zurechtfinde und meine Kollegen kenne, muss ich wieder gehen. Es besteht die Gefahr, dass die Konzentration in der Endphase nachlässt – warum sich noch anstrengen? Mir ist es wichtig, auch die abschließende Etappe gut zu meistern. Wie ein Marathonläufer auf den letzten Metern versuche ich, meine Energiereserven zusammenzukratzen und nochmals Gas zu geben. Denn nur ein guter Abgang ziert auch die Übung. -RL
Nun denn, Tag 25, die Eingewöhnungsphase ist vorbei. Ich muss mich als würdiges Mitglied des Teams erweisen. Mit Eigeninitiative – macht nicht nur einen guten Eindruck, ich lerne so auch am meisten. Meine Kolleginnen sind zwar hilfsbereit, haben aber nicht immer Zeit. Was heißt, dass ich mich auch selbst beschäftigen muss. Es hilft, die Augen offenzuhalten und zu erkennen, wo es etwas zu tun gibt. Arbeit abnehmen anstatt mehr zu bereiten, das ist mein Motto für die Woche. Mit der Hoffnung, dass der Einsatz mit einem positiven Praktikumszeugnis belohnt wird. ;) -RL
Ständig bekomme ich zu hören, wie wichtig das Knüpfen von beruflichen Kontakten ist. Vitamin B kann mir angeblich den Weg zu meinem Traumberuf erleichtern. Aber mit den Kollegen ins Gespräch zu kommen, ist nicht so einfach – ich will mich ja nicht aufdrängen. Die nehmen sich doch keine Zeit für mich, oder etwa doch? Ich erkenne: In den passenden Situationen die Chance zu ergreifen, klappt. Ein freundliches Grüßen am Morgen, Small Talk im Lift oder Fragen stellen, sind kleine Schritte, durchaus mit Wirkung. Und wenn man’s öfter macht, geht’s auch immer leichter. -RL
Tage eins, zwei, drei im Praktikum: neue Umgebung, neue Leute – und keine Ahnung, was ich eigentlich tun soll. Meine erste Woche als Praktikantin zeigt mir: wenn etwas unklar ist, muss ich nachfragen. Praktika sind dazu da, um etwas zu lernen. Natürlich sollte man nicht wegen jeder Kleinigkeit zu den Kollegen laufen, oft hilft es einfach, zu beobachten, was um einen herum passiert, wie die Kollegen miteinander umgehen, wie sie arbeiten. Ist man offen und engagiert, ist es kein großes Problem, sich in der neuen Umgebung zurechtzufinden. Es wird schon! - RL
Kommt man im Sommer nicht in den Genuss einer Klimaanlage am Arbeitsplatz, kann man dem Schwitzen mit dem richtigen Gewand vorbeugen: Frauen greifen zu luftigen, weiteren Oberteilen und lockeren, mindestens knielangen Röcken, Kleidern oder schicken Overalls. Ist die Branche kreativ, sind auch Sandalen oder Flip-Flops erlaubt. Generell gilt aber: Nicht zu viel Haut zeigen, Achseln verdecken. Bei den Männern sind die Regeln strenger. Kurze Hosen sind verpönt, ebenso Sandalen. Wer im Job Krawatte trägt, sollte dazu nur langärmelige Hemden wählen. -MV
Das geschäftliche Abendessen hat seinen eigenen Charme: Das Licht ist gedimmt, allzu Formelles lässt man im Büro zurück, die Stimmung und die Krawatten lockern sich mitunter schnell. Obwohl die Weinkarte viel verspricht, ist es ratsam, weniger zu kosten. Es gilt, die Balance zu finden: Trinkt man zu viel, gibt es schiefe Blicke. Verzichtet man gänzlich, ist man ein Langweiler. Hilfreich ist in diesem Fall das Verhalten der anderen: Bestellt niemand Alkohol, ist ein Gin Tonic deplatziert. Trinken alle Wein oder Bier, bestellen Sie eine Flasche Wasser dazu – für zwischendurch. -MV
Der Sommer ist da und der Abteilungs-Kalender ist für die nächsten Monate mit Urlauben gespickt. Liebe Führungskräfte, bevor auch Sie die Arbeit Richtung Freizeit verlassen, bedenken Sie: Die Mitarbeiter, die Sie „zurücklassen“, sind ohne Ihre Anwesenheit zwar nicht hilflos – sie freuen sich aber über einen ungefähren Fahrplan für die Zeit, die sie alleine bleiben. Ernennen Sie also eine Vertretung, geben Sie Termine ab, informieren Sie Kollegen über das, was nur Sie ausgemacht haben. Und: Abwesenheitsnotiz mit neuer Ansprechperson nicht vergessen. -MV
Sie fahren mit dem Chef im Aufzug oder warten gemeinsam in der Essensschlange? Sekunden, die sich wie Honig ziehen. Reden ist hier Pflicht, doch worüber? Es gäbe viel: Ihr neues Projekt, der fiese Kollege, Politik, Religion oder das gute alte Wetter. Bloß: Man will nicht gleich angeben, auch nicht quengeln. Auch einfallslos (Thema Wetter) mag man nicht wirken. Tipp: Stellen Sie Fragen. Fragen Sie, wie er die Salatbar findet oder wie ihm das Seminar neulich gefiel. Lassen Sie den Chef munter plaudern, damit bleiben Sie auf der sicheren Seite – und in guter Erinnerung. -MV
Telefonieren ist im Business mehr als nur Mittel zur Kommunikation. Ein Anruf besänftigt den Kunden, wenn etwas schiefgelaufen ist. Er spornt die Mitarbeiter an, wenn die Laune unten ist und macht Druck, wenn – so Ohr zu Ohr – offen ausgesprochen wird, was im eMail niedergeschrieben schnell seine Wirkung verlieren kann. Überlegen Sie bei jedem Thema, welches Medium für die Kommunikation geeignet ist – für reine Information passt der Chat oder das eMail besser, möchte man hingegen etwas erreichen, sollte man die persönliche Note spielen lassen. -MV
Sie sitzen beim Meeting, haben das Mittagessen wegen der Vorbereitung verpasst. Ein Weckerl mitzubringen haben Sie sich Gott sei Dank nicht getraut. Doch jetzt sehen Sie einen Teller belegter Brötchen am Tisch stehen. Während Ihr Kollege gerade über die letzten Verkäufe doziert, führen Sie Ihre rechte Hand in Richtung Brötchenteller. Halt – tun Sie es lieber nicht. Die Besprechung mit Schmatzgeräuschen zu untermalen, kommt nicht gut an. Wenn der Gastgeber Sie dazu auffordert, können Sie getrost zugreifen. Dann aber bitte abseits vom Besprechungstisch. -NT
Wir unterscheiden zwei Spezies von Büromenschen. Solchen, denen die Vorzimmer-Assistenz das Adressbuch verwaltet (wenige!) und solchen, die sich darum selbst kümmern müssen (viele!). Für diese Mehrheit ist es unerhört praktisch, wenn im eMail auch die gesamte Signatur geschrieben steht – und zwar in jedem eMail. Das elektronische Nachrichtenarchiv ist die beste Datenbank für die Kontaktsuche. Und wenn man nach „Berger“ sucht, ist es unerhört praktisch, nicht zwanzig Berger-Nachrichten öffnen zu müssen, um endlich an die Telefonnummer zu gelangen.
Zuerst einmal muss gesagt werden: Das Smartphone auf den Tisch zu fläzen, während Sie ein wichtiges Meeting mit einem Geschäftspartner haben, kommt nicht gut an. Das Gespräch zu unterbrechen, um munter mit einem Anrufer am Handy zu plaudern, ist ein schwerer Fauxpas. Damit zeigen Sie Ihrem Geschäftspartner, dass alles andere wichtiger ist als er – und das wird ihn nicht wohlgesonnen stimmen. Nehmen Sie den Anruf also nur in dringenden Fällen entgegen. Am besten warnen Sie Ihr Gegenüber sogar vor, dass Sie einen dringenden Anruf erwarten.
Sie haben das Kobe-Steak mit Trüffel-Püree beim Business Lunch nicht aufessen können? Überraschend. Um sich die Bitte nach dem Einpacken zu sparen, lassen Sie es lieber abservieren? Bloß nicht! Zeigen Sie Courage – machen Sie es wie die Franzosen. Die beschließen gerade eine Regelung, derzufolge Restaurant-Besitzer Reste automatisch in einem „doggy bag“ anbieten. Bis dieses Verhalten auch hierzulande üblich wird, sollten wir uns selbst um die Eindämmung der Lebensmittelverschwendung kümmern und sagen: „Einmal einpacken, bitte.“
Körpersprache verrät bekanntlich oftmals, was manchmal lieber unausgesprochen geblieben wäre – auch im Geschäftsleben. In Mitteleuropa hat sich die persönliche Distanzzone zu anderen Menschen zwischen 50 cm und einem Meter eingependelt. Kommt uns jemand näher als eine Armlänge, empfinden wir das von Natur aus als Bedrohung – und reagieren in der Regel mit einer Abwehrhaltung (Arme verschränken) darauf. Es sei denn, wir mögen die Person. Dann dringen wir besonders gern und oft in seine Distanzzone ein und signalisieren so: Mit dir kann ich gut.
Aufstehen, PC einschalten, in Ruhe vor sich hinarbeiten, PC abdrehen, Feierabend – so funktionieren Telearbeiter. Das kann für ein, zwei Tage ganz entspannend sein, wer aber nur von daheim aus arbeitet, läuft Gefahr, im eigenen Saft zu kochen. Es braucht daher – nicht nur für das eigene Seelenheil – die Kommunikation mit dem Chef und den Kollegen. Schließlich will der Vorgesetzte im Blick haben, woran Sie arbeiten, ob Sie gut vorankommen oder Hilfe brauchen. Auch für die Team-Zugehörigkeit ist es wichtig, regelmäßig (auch informell) zu reden.