Wirtschaft/Karriere

Jugendliche wollen neues Gesetz

Wertschätzung, gute Qualität der Ausbildung, faire Arbeitszeiten, gutes Arbeitsklima, angemessene, gerechte Bezahlung. Diese fünf Punkte sind für 200 Lehrlinge aus fünf Bundesländern die wichtigsten Anliegen im Zusammenhang mit ihren Berufen/Ausbildungen. Diese übergaben sie Anfang März an Abgeordnete aller Parlamentsparteien.
Die beiden vorangegangenen Tage hatten 100 andere junge Leute aus den zehn größten Ausbildungsbetrieben aus ganz Österreich beim ersten Lehrlingsparlament Vorschläge für eine Modernisierung des Jugendausbildungsgesetz diskutiert, beraten und beschlossen.
In der erstgenannten Aktion hatten besagte 200 Lehrlinge in Workshops in ihren Städten und Orten sich an der von der katholischen Jugend organisierten Aktion „wir.gestalten.arbeit“ beteiligt.


Gesetzesvorschlag

Zum ersten Mal nach bisher 14 Jugendparlamenten fand Anfang März auch ein eigenes Lehrlingsparlament statt. Bei dieser Simulation wird der Weg eines Gesetzes durchgespielt. In den Fraktionen Türkis, Violett, Gelb, Weiß und Grau diskutierten die Jugendlichen eine Veränderung des Jugendausbildungsgesetzes, das aus dem Jahr 1978 (!) stammt.
Der Vorschlag und Beschluss des Lehrlingsparlaments am Ende der Beratungen und Debatten im Plenum: Gesetzliche Verpflichtung zur Qualitätssicherung der Lehre, um diese nicht ausschließlich von den einzelnen Unternehmen abhängig zu machen. Verpflichtung zur Fortbildung jener, die Lehrlinge ausbilden.

Bei ihrer ersten Lehrstelle (Großhandelskauffrau) hätte sie nur sehr wenig gelernt, erzählt eine der jungen temporären Abgeordneten, Sophia Meisel, dem KURIER. Deshalb absolviert sie nun eine zweite Lehre, diesmal als Informations- und Elektrotechnikerin. Von den Erfahrungen im Parlament zeigten sich alle Lehrlinge angetan. Viele, wie etwa Miloš Aničić, hoffen allerdings darauf, „dass das echte Parlament ihre Forderungen aufgreife“.

Zumindest jene Abgeordneten aller Fraktionen des „echten“ Parlaments, die die Lehrlinge den ganzen Tag begleitet hatten, bekamen eine „Erinnerungsstütze“ mit.
Die Lehrlinge übergaben ihnen nach der Plenardebatte die gesamten Forderungen, die sie am ersten Tag erarbeitet hatten und die teils weiter gehen bzw. detaillierter sind als der Kompromiss-Gesetzes-Antrag, auf den sie sich am zweiten Tag geeinigt hatten.

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