Job-Interview: Auf diese Fragen müssen Sie gefasst sein
Von Sandra Baierl
Wer sich nicht auf ein Job-Interview vorbereitet, ist selbst schuld. Und vergibt sich damit Chancen, den Posten auch tatsächlich zu bekommen. Denn nichts kommt Personalisten gelegener als Kandidaten, die keine Antworten auf Lager haben. Die können sie ruhigen Gewissens aus dem Bewerbungsprozess schmeißen – Endstation Papierkorb. Bei der Vielzahl an Kandidaten, die oft den einen Job wollen, ist auch das eine Form der Selektion. Gewissenhafte Vorbereitung sei damit all jenen ans Herz gelegt, die sich für eine Stelle ernsthaft interessieren. Und gewissenhafte Vorbereitung heißt auch, sich zu überlegen, was der Job-Interviewer von mir wissen möchte.
Die Prüfung Generell wird in einem Bewerbungsgespräch abgeklopft, ob eine Person fachlich auf die Position und von der Persönlichkeit her zum Unternehmen bzw. der Abteilung passt. Beim Job-Interview muss auch die Chemie stimmen, das lässt sich nur schwer beeinflussen. Bei den Fragen nach dem Lebenslauf, nach der bisherigen Tätigkeit, nach den Stärken und Schwächen und Interessen sollte man aber sattelfest sein. Kein einstudiertes Aufsagen ist gefragt, aber man soll sicher und präzise Auskunft geben können. Ein Job-Interview ist wie eine Prüfungssituation: Man kann dafür lernen.
Welche Fragen beim Bewerbungsgespräch auf Sie zukommen können? Wir haben bei fünf Personalberatern recherchiert: Was sind deren Lieblingsfragen im Bewerbungsgespräch? Als Vorbereitung für Ihr nächstes Job-Interview.
Zehn Fragen Der Pendl-&-Piswanger-Chef Peter Pendl stellt gern die Klassiker unter den Bewerbungsfragen: 1. Nennen Sie fünf gute Gründe, warum wir Sie für diese Position engagieren sollen? und auch 2. Was wissen Sie über uns und warum haben Sie sich bei uns beworben?
Auch Personalberater Berhard Otti von Otti und Partner Personalmanagement konzentriert sich auf Fähigkeiten und Teamführung: 3. Was bedeutet für Sie Teamfähigkeit und welche Erwartungen haben Sie an Ihr neues Team? Auch die Belastbarkeit fragt er ab: 4. Haben Sie schon einmal eine sehr belastende Situation erlebt? Erzählen Sie kurz, wie Sie Ihre Belastbarkeit in dieser Situation bewiesen haben?
Manuela Lindlbauer von Lindlpower Personalberatung will mit ihren Lieblingsfragen die Persönlichkeit und Wünsche des Kandidaten genauer ergründen: 5. Wenn ich Ihnen Ihren Traumjob besorgen könnte, wie würde der aussehen? Wo wäre er? und Was spricht für Sie? Was ist Ihre USP (Anm.: Uniqe Selling Proposition, das Alleinstellungsmerkmal)? Auch will sie wissen: 6. Warum sollen wir uns für Sie entscheiden? Bei dieser Frage ist PR in eigener Sache gefragt.
Die Geschäftsführerin von Anova Human Resources Consulting Judith Novak fragt ähnlich: 7. Was würde Ihren Job zu Ihrem Traumjob machen? Sie will außerdem wissen, nach welchem Wertesystem Bewerber leben und agieren: 8. Was sind die wichtigsten Werte für Ihr Leben? Mit dem Nachsatz: Wie häufig leben Sie tatsächlich danach?
Johanna Zwölfer von Zwölferkaltenbrunner Personalberatung will wissen, was Bewerber im Job glücklich macht: 9. Welche Erwartungshaltung stellen Sie an Ihren zukünftigen Arbeitgeber (Unternehmen und Vorgesetzte)? und sie lässt Bewerber selbst reflektieren: 10. Gab es in Ihrer beruflichen Laufbahn eine Situation, bei der Sie eine wichtige Entscheidung getroffen haben, die Sie im Nachhinein bereut haben? Wenn ja, wie würden Sie heute handeln bzw. entscheiden?