Wirtschaft/Karriere

hr-lounge: Neue Einblicke für Personalchefs

Am Wiener Westbahnhof stellten die Freiwilligen kürzlich zig Notbetten für Flüchtlinge auf. Ansonsten verbindet man mit dem Wiener Roten Kreuz vor allem eines: Blutspenden und Notruf 144. "Vergessen Sie das, das machen wir nicht. Wir sind ganz anders als Sie glauben", stellt Alexander Lang Landesgeschäftsführer des Wiener Roten Kreuzes (WRK) am Mittwoch als Gastgeber des hr-Lounge Clubabends fest. Für die Blutspenden sei der Bundesverband zuständig, der Rettungsbereich sei beim WRK ein eher kleiner Bereich.

Wirtschaftsbetrieb

Personalchefs von diversen großen und mittleren Firmen sind gekommen, um im Ausbildungszentrum des Wiener Rotes Kreuz mehr vom Personalmanagement des Unternehmens zu erfahren und ausgiebig zu netzwerken. Initiator Sepp Buttinger outet sich zur Begrüßung als ehemaliger Rotes-Kreuz-Mitarbeiter ("15 Jahre war ich dabei").

Die Gäste erfahren weitere unerwartete Fakten: "Wir sind ein Wirtschaftsbetrieb, nur zehn Prozent unserer Einnahmen sind Spendengelder", sagt Lang. Einsätze und Krankentransporte würden mit der Stadt Wien oder mit der Wiener Gebietskrankenkasse verrechnet. Das WRK beschäftigt 1000 hauptberufliche und 2000 ehrenamtliche Mitarbeiter in diversen gemeinnützige und gewinnorientierte Unternehmen. "Unsere Mitarbeiter haben einen unglaublichen Motivationsgrad, wir müssen sie eher bremsen", sagt Lang. Im Ausbildungszentrum werden 21.000 Menschen jährlich ausgebildet – vor allem in Erster Hilfe.

Der größte Arbeitsbereich sind die Gesundheits- und soziale Dienste mit Pflege und Betreuung, dann gibt es viele weitere Bereiche: Rettungsdienst, Katastrophendienst, Wohnungslosenhilfe. "Jede Mitarbeitergruppe tickt anders", sagt Personalchefin Ruth Bankosegger. Ihr Ziel sei effiziente Personalarbeit "im Spannungsfeld der ehrenamtlichen und hauptberuflichen Mitarbeiter". Die Freiwilligen würden genauso gefördert wie die angestellten Mitarbeiter. Auch arbeitsmarktpolitisch ist das WRK engagiert: Es werden Heimhelferinnen und Pflegehelfer ausgebildet, die anschließend einen Job im Gesundheitsdienst finden. Mit dem eigenen sozialökonomischen Betrieb Visitas werden Frauen über 50 als Heimhelferinnen in den Arbeitsmarkt integriert.

Info: Die hr-lounge Ost ist ein Netzwerk (W, NÖ, Bgld.) nur für Personalchefs. Die Teilnahme ist kostenlos. Bei Interesse eMail an Josef Buttinger: office@hr-lounge.at

www.hr-lounge.at

http://www.roteskreuz.at/wien/