Als Empfehlung für die Zukunft: Grüße Sie!
Von Sandra Baierl
Guten Morgen! Grüß Gott! Hallo! Hallo?
Grüßen gehört, nicht nur im geschäftlichen Alltag, dazu. Man lernt das von frühen Kindheitstagen an, „Bitteschön. Dankeschön. Gern geschehen. Auf Wiedersehen“ – das ist doch die Zauberformel, die wir gelehrt bekamen. Und die wir unseren Kindern mitgeben. Für ein freundliches Miteinander. Irgendwie normal, oder?
Nicht mehr normal.
Weil die Situationen, in denen man auf ein „Guten Tag“ keine Antwort bekommt, zunehmen. Weil die gemeinsamen Aufzugsmomente immer öfter still verlaufen. Es gibt da eine neue Ignoranz, oder soziale Inkompetenz, oder ein peinliches Unvermögen, oder eine Überheblichkeit – erklären Sie es, wie Sie wollen. Jedenfalls ist es irritierend, wenn das Mindestmaß an Höflichkeit nicht mehr zurückkommt.
Warum das so ist?
Ich habe erkannt, dass manche Nichtgrüßer Kopfhörer in den Ohren haben und nichts mitbekommen können und wollen. Andere die Welt einfach ausblenden, tief in ihre Gedanken versinken. Wieder andere sind nicht mehr geübt darin, Menschen zu begegnen. Man gewöhnt sich das ab, in der digitalen Welt, beim Chatten und Tippen.
Wobei: Selbst die KI (Künstliche Intelligenz) pflegt den netten Umgang. Ich selbst bin übrigens auch zu Siri und Alexa betont freundlich, für den Fall, dass sie später einmal die Weltherrschaft übernehmen. Als Empfehlung für die Zukunft. Kann nicht schaden, oder?