Goldman-Sachs-CEO David Solomon: Zwischen Top-Manager und Amateur-DJ
David Solomon, CEO der mächtigen Investmentbank Goldman-Sachs, legt bereits seit Jahren als DJ auf. Immer wieder erntet der 61-Jährige jedoch heftig Kritik für seinen Nebenjob. Denn während der Hobby-DJ beim Auflegen erfolgreich ist, sinken die Kurse bei der Bank. Zuletzt strich Goldman-Sachs rund 3.200 Stellen, also mehr als sechs Prozent der Belegschaft.
Solomon konzentriert sich aber weiterhin auf sein Musik-Geschäft - und da läuft es glänzend. Seit Jahren legt er Platten auf und mischt elektronische Tanzmusik für Live-Publikum in Tiki-Bars auf den Bahamas oder beim großen Chicagoer Musikfestival Lollapalooza in der Innenstadt von Manhatten.
Er hat etwa ein Dutzend Dance-Tracks in Zusammenarbeit mit einer Handvoll Produzenten veröffentlicht. Der Goldman-Chef gründete sogar sein eigenes Plattenlabel Payback Records.
Sein bisher größter Gewinn
Seinen zuletzt erschienenen Remix des weltweit bekannten Hits "I Wanna Dance With Somebody (Who Loves Me)" von Whitney Houston konnte er dank Larry Mestel, dessen Musikunternehmen Kunde der Bank ist, veröffentlichen. Es könnte sein bisher größter Gewinn sein. Und genau daran stoßen sich so einige.
Solomon hat lange behauptet, dass seine Leidenschaft als DJ nichts mit Goldman zu tun hat.
Wie die New York Times berichtet, sagen zwar viele Bankinsider, dass der D.J. Gig für Goldman kaum mehr als ein leichtes Kopfzerbrechen ist, auch wenn seine Social-Media-Präsenz – Instagram-Posts, Spotify-Wiedergabelisten und eine Live-Performance, die gegen die Covid-Protokolle verstößt – riskiert, unerwünschte Aufmerksamkeit in einer Zeit zu erregen, in der die Bank ohnehin mit ihrer Leistung zu kämpfen hat.
3.200 Mitarbeiter entlassen
Goldman hat erst kürzlich 3.200 Mitarbeiter entlassen und einen Verlust von 3 Milliarden Dollar angekündigt, der mit einem missglückten Vorstoß in das Verbraucherbankgeschäft verbunden ist. Der Vorstand der Bank kürzte auch Herrn Solomons Gehalt.
Laut Interviews mit Wertpapierrechtsexperten und vier Personen, die mit Herrn Solomon zusammengearbeitet haben und nicht befugt waren, öffentlich zu sprechen, streift das Hobby von Herrn Solomon jedoch gelegentlich seine tägliche Arbeit auf eine Weise, die potenzielle Interessenkonflikte aufwerfen könnte.